Die Handballer des TSV Daverden blicken auf eine starke Saison zurück. Obwohl der Klub aus dem Verdener Südkreis nach der Spielzeit 2023/2024 seinen Haupttorschützen Max Fromm Richtung SG Achim/Baden ziehen lassen musste und es weitere personeller Rückschläge gab, mischten die Grün-Weißen in der Verbandsliga Nord im oberen Drittel mit. Als Tabellenfünfter hatten die Männer vom Goldbach am Ende nur vier Zähler weniger auf dem Konto als die drittplatzierte HSG LiGra. Wozu die Mannschaft von Trainer Henning Meyer in der Lage ist, bewies sie im ersten Spiel der Rückrunde mit einem 27:26-Sieg in eigener Halle gegen den souveränen Meister SG Bremen-Ost. Ein Rückblick:
Nach zwei Spielen stand bei den Daverdener auf der Habenseite eine Null. Bei der SG Bremen-Ost verlor der TSV mit 17:21, es folgte in eigener Halle ein 25:26 gegen späteren Zweiten ATSV Habenhausen II. "In den ersten Spielen mussten bei uns Außenspieler im Rückraum ran", liefert Trainer Henning Meyer eine Erklärung für den suboptimalen Auftakt. Drei Spieltage später waren die Pleiten vergessen: Nach einem beeindruckenden 36:23-Erfolg im kreisverdener Derby gegen die SG Achim/Baden II hatten die Daverdener sechs Zähler eingesammelt. Im weiteren Verlauf der Saison blieb der TSV Daverden in Schlagdistanz zu den beiden führenden Teams aus der Hansestadt. "Bremen-Ost hat eine starke Truppe zusammen, Habenhausens Zweite ist mit Unterstützung aus der ersten Mannschaft zu recht dahinter eingelaufen und die HSG LiGra hat als Aufsteiger eine Hammer-Saison hingelegt", ordnet Henning Meyer den Zieleinlauf ein.
Zu einer langen Verletztenliste kam beim TSV Daverden der Abgang von Max Fromm. Der Rückraumlinke mit ordentlich Zug Tor suchte nach der Meisterschaft in der Landesliga beim Oberligisten SG Achim/Baden eine neue Herausforderung und feierte mit der Spielgemeinschaft seinen zweiten Titelgewinn in Folge. "Wir haben die Lücke im Kollektiv geschlossen", sagt Henning Meyer. Jannes Mahlmann, Boyke Wilkens und der von der HSG Verden-Aller gekommene Arne Blatt durften sich im linken Rückraum beweisen. "Arne hat das in seinem ersten Herrenjahr gut gemacht. Er wird in der neuen Saison noch mehr Verantwortung übernehmen", ist sich Meyer sicher. Improvisieren musste der 40-jährige Trainer auf der Spielmacherposition. Nach dem Ausfall von Julian Penczek (Kreuzbandriss) zog in der Rückserie unter anderem Linkshänder Hannes Wünsch die Fäden.
"Unser Kader war schon knapp und in der neuen Saison wird es nicht besser", blickt Henning Meyer mit Sorgen auf die kommende Serie. "Wir haben 14 Spieler, davon arbeiten zwei im Schichtdienst und einer ist Landwirt", erläutert der Coach des TSV. Bennet Bohling (Fußball), Erik Beuße (Pause) und Dustin Pelzl (TuS Rotenburg) haben den Klub verlassen. Neu sind Rückkehrer Simon Bodenstab und Tammo Homann von der MSG Intschede/Morsum. Beide Akteure plant Henning Meyer für den linken Rückraum ein.
In der neuen Saison spielt der TSV Daverden weiter in der Verbandsliga Nord. Weite Fahrten bleiben dem Klub so erspart. "Mit der Ligeneinteilung sind wir zufrieden", unterstreicht Meyer. Als Favoriten stuft er die HSG Schwanewede/Neuenkirchen und den ATSV Habenhausen II ein. "Schwanewede will sofort zurück in die Oberliga und bei Habenhausen muss man abwarten, wie sie mit der ersten Mannschaft zusammenarbeiten." Mit dem TuS Bergen, der TS Hoykenkamp und der SVGO Bremen sind drei Aufsteiger neu in der Liga. Oberliga-Absteiger HC Bremen bezeichnet Meyer als Wundertüte.
Für Stirnrunzeln sorgt bei Henning Meyer die personelle Entwicklung im eigenen Verein. "In Daverden wird eine tolle Jugendarbeit geleistet. Die Jungs zieht es aber immer früher zu anderen Klubs und uns fehlt dann der Unterbau." Jüngste Beispiele sind Jaron Croos, der sich dem B-Jugend-Bundesligisten ATSV Habenhausen angeschlossen hat, und Jonas Zander, der künftig für die C-Jugend des HC Bremen aufläuft. "Es ist nicht so, dass wir keine Spieler ansprechen und die Beispiele Marin Wrede und Max Fromm zeigen ja, dass man sich über den TSV Daverden für höhere Ligen empfehlen kann", sagt Henning Meyer, der künftig die Zusammenarbeit mit der eigenen A-Jugend forcieren will.