Rund zehn Jahre ist es her, als in Fischerhude die "Werkfisch"-Ausstellung mit damals sechs Kunstschaffenden ihre Premiere feierte. Die frühlingshafte Veranstaltung hat sich mittlerweile fest im Terminkalender etabliert. Auch in diesem Jahr – vor und nach Ostern – werden die sogenannten „Werkfischler“ ihre Ateliers und Werkstätten öffnen. Jedoch mit einem gravierenden Unterschied, wie Mitorganisatorin und Ausstellerin Katharina Bertzbach zu berichten weiß. „Die Gruppe wird immer größer“, staunt die Keramikmeisterin. 19 Künstler und Künstlerinnen der Werkfisch-Gruppe sind es, die am Sonntag, 13. April, als Einstimmung auf das Wochenende der offenen Ateliers um 12 Uhr ihre zweite Gemeinschaftsausstellung im Gasthof Körber (Im Krummen Ort 1) in Fischerhude eröffnen. Zwei Wochen später, am 26. und 27. April, sind dann deren Einzel-Ateliers geöffnet.
Unter dem Titel „Beheimatet“ ist auch in diesem Jahr eine Vielfalt künstlerischen Schaffens zu sehen: Neben Malerei und Druckgrafik werden Keramik, Textiles, Poesie und Texte sowie unterschiedliche Objekte gezeigt. „Es wird spannend“, verspricht Bertzbach eine abwechslungsreiche Rundreise durch Fischerhude und Quelkhorn, die bequem zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewältigt werden kann. Doch wie unterschiedlich werden die Ausstellenden das Thema interpretieren? „Zuhause sein, Heimat finden, fremd- oder heimatlos sein ist immerhin eine der großen, weltpolitischen Herausforderungen unserer Zeit“, meint die Keramikerin. Ziel der Werkfisch-Kunst sei es, beim Betrachter während seines Streifzugs durch die Arbeitsstätten das Gefühl des Beheimatet-Seins entstehen zu lassen.
Tischler, Textildesign und Textmanufaktur
Beginnen könnte zum Beispiel eine Radtour in Quelkhorn an der Landstraße bei Tischler Manfred Wölk oder etwas nördlicher auf dem Mühlenberg bei der Textildesignerin Friederike Sensfuss und der Weberei am Parzivalhof. Die Tour ginge nun die Trifte herunter, immer schön bergab, am Modersohn-Museum vorbei, bis das Atelier der Malerin Katja Kröger auftaucht. Weiter führt die Route die Bredenau entlang Richtung Dorfkern, wo sich im Dieker Ort die Textmanufaktur von Andre Hille ganz neu angesiedelt hat. Zu Gast dort sind Elsa Töbelmann und Henning Greve. Außerdem liest Andre Hille am Sonnabend um 15 Uhr aus seinem Roman. Im Pastorenhaus an der Kirchstraße zeigen gleich mehrere Künstlerinnen ihre Arbeiten: Silke Kuhlmann, Christa Brandenburg und Beatrix Holl. Gegenüber im Hof stellt die Künstlerin Barbara Kniepkamp aus.
Jetzt lässt sich ein Bogen durch den Krummen Ort schlagen, in dem gleich zwei Werkstätten auf Besucher warten. Die Keramikwerkstätten von Claudia Craemer und Katharina Bertzbach. Bei Craemer sind Ahmad Tavakkoli, Anika Verbrügge und Antje Klatt zu Gast. Die Goldschmiedin Antje Neubauer zeigt ihre Werke in der Werkstatt von Katharina Bertzbach. Auch die Malerinnen Rabea Medebach (Molkereistraße) und Katharina Renner (Eichenstraße) öffnen ihre Ateliers. Im Wolkenatelier von Medebach befindet sich auch Pille Hillebrand. Am Sonntag um 17 Uhr können sich Gäste an einer musikalischen Lesung erfreuen, an der beide Künstlerinnen beteiligt sind.
Den grünen Bannern folgen
Einige 100 Meter weiter die Molkereistraße herunter wohnen und arbeiten die Fotografin Elvira Vogeler und der Grafiker, Maler und Fotograf Horst Vogel. Im Gniddenborg wiederum stellt die Künstlerin Dagmar-Petra Welek ihre Werke in ihrem Atelier aus. Vor jeder Werkstatt und jedem Atelier hängt ein gut sichtbares, grünes Werkfisch-Banner mit Namen und Gewerk. So ist schon von Weitem sichtbar, wo sich die Schaffens-Orte befinden. Zudem gibt es einen frühlingsgrünen Flyer, der überall im Dorf und in den umliegenden Ortschaften ausliegt. Dieser informiert über die Veranstaltung und kann gut als Übersicht und Karte auf der Rundtour durch die Ateliers benutzt werden.