„Das ist noch gut gelaufen für das, was der Wetterbericht sagt“, stellte Dieter Ehlen, der Organisator des Flohmarktes auf dem Busbahnhof in Thedinghausen, fest. Am Sonntag nahmen 30 Anbieter bei kühlen zwei bis vier Grad und gelegentlichem Schneeregen an der Saisonpremiere teil. Bis in den November hinein wird es wieder monatlich am ersten Sonntag solch eine Veranstaltung geben.
Einige Besucher kämpften aufgrund der Witterungsbedingungen derweil mit dem inneren Schweinehund. „Ich wollte heute Morgen erst gar nicht kommen“, erzählte eine Dame einer anderen, die sich dann aber doch für einen Flohmarkt-Besuch entschieden hatte. „Das Wetter muss mitspielen“, erklärte Ehlen, der seit rund einem Vierteljahrhundert diese Veranstaltung organisiert. Die Anbieter kommen aus der umliegenden Gegend. „Am weitesten angereist waren einmal Leute aus Holland“, erinnerte sich der Ausrichter. „Wir mögen diesen Flohmarkt hier, der ist beliebt“, gestand eine Frau aus Okel. „Angeboten wird hier, was man zum Beispiel nach einem Umzug nicht mehr benötigt“, fügte die frühere Riederin an, „es ist hier etwas für Sammler und Jäger“. Sie hielt einen Bleistift hoch, den sie einmal an der Losbude gewonnen hatte. Etliche gebrauchte Taschen warteten auf Abnehmer. Ein Marken-Kopfhörer sollte schon einen höheren Preis erzielen.
Vorfreude auf Ostern
Osterdekoration – von bunten Eiern in Pappschachteln oder auf Schaschlik-Stäbe gesteckt bis hin zu Hasen in unterschiedlichen Farben und Größen – durften einen guten Monat vor dem nächsten Fest nicht fehlen. Woanders wurde Geschirr angeboten. „Das ist von einer Haushaltsauflösung“, berichtete ein Mann, während ein Interessent Messerbänke aus Porzellan näher anschaute, diese dann aber doch nicht kaufte. „Das ist um 10 Uhr gleich richtig losgegangen“, zeigte sich eine Dame zufrieden mit dem Geschäft, „die Leute waren schon richtig heiß“. Handgestrickte Socken lagen bei ihr ausgebreitet auf dem Verkaufstisch. Natürlich überbrückte sie die Zeit zwischen den Verkaufsgesprächen, um etwas Neues zu stricken.
„Morgen gibt es Brötchen ohne Wurst“, erzählte ein scheinbar unzufriedener Anbieter, der seine Bierkrüge kaum an den Mann bringen konnte. Es dürfte ein Händler gewesen sein, der sich an den einzelnen Ständen nach Metall-Gegenständen umschaute und bereits Erfolg gehabt hatte. Zwei Damen aus Verden hatten sich Schutz vor Wind und Wetter im Bus-Wartehäuschen gesucht und saßen dort – trotzdem warm gekleidet – auf der Bank. „Wir wollen es auf unsere alten Tage noch etwas wärmer haben. Wir sind immer hier, wenn Flohmarkt ist“, erzählte die eine Verkäuferin hinter dem Tisch, auf dem unter anderem Sportschuhe und Sommerkleidung angeboten wurden. „Es sind nur wenig Leute hier“, bedauerte sie. „Ein Mal mit Pommes, die andere Wurst als Curry – bitteschön“, wiederholte die Frau im Wurstwagen. Zur Mittagszeit war hier offensichtlich am meisten los, weil eben Hunger aufkam.
Weitere Termine im April
Fein beschriftet mit unterschiedlichen Größenangaben wartete Kinderbekleidung in durchsichtigen Kisten auf Mütter, die sich für den Nachwuchs auf Schnäppchenjagd befanden. Gelegentlich wurden aber auch Spielsachen für Kinder angeboten. Es gab zwar nicht so viel zu entdecken wie bei Flohmarkt-Hochzeiten bei besserem Wetter, doch einige Besucher machten sicherlich ihren besonderen Fang.
Wer in Thedinghausen noch nicht sein Schnäppchen gefunden hat, kein Problem: Der nächste Flohmarkt ist für Sonntag, 2. April, ab 10 Uhr vorgesehen, einen weiteren wird es zwischendurch am 16. April am verkaufsoffenen Sonntag geben. Danach geht es regelmäßig am ersten Sonntag im Monat weiter. Wer einen Stand aufbauen und etwas verkaufen möchte, der kann sich per E-Mail unter dieter-ehlen@web.de oder telefonisch unter 0 42 02 / 52 37 42 beziehungsweise 01 57 / 34 74 31 26 melden. Anmeldezeit ist zehn Tage vor dem Markt am Donnerstag und Freitag von 18 bis 21 Uhr.