Egal ob arm oder reich – eine gute medizinische Versorgung für alle Menschen hat sich der 2019 ins Leben gerufene Förderkreis der Aller-Weser-Klinik (AWK) auf die Fahnen geschrieben. Dass der Verein eine Erfolgsgeschichte ist, beweisen die Zahlen, die Schatzmeisterin Gunda Hoppe nun bei der Mitgliederversammlung in den Räumlichkeiten der Firma Block (2G) präsentierte. Bislang habe der Förderkreis rund 70.000 Euro an Spenden gesammelt und zähle inzwischen 60 Mitglieder.
Bereits im Herbst dieses Jahres hatte der Förderkreis ein Messgerät zur Diagnose von Mikrozirkulationsstörungen im Wert von rund 36.000 Euro für das Herzkatheterlabor im Verdener Krankenhaus angeschafft. Ralf Weßel, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Kardiologie, Gastroenterologie und internistische Intensivmedizin, bekam es jetzt ganz offiziell von Wolfgang Reichelt, Vorsitzender des Förderkreises, überreicht. "Das Gerät kann sicher eine Fehlfunktion der kleinen Blutgefäße im Herzmuskel diagnostizieren", erläuterte der promovierte Mediziner. Innerhalb des Förderkreises herrscht noch Handschlag-Qualität. Nach einem positiven Entscheid der Mitgliederversammlung werden die entsprechenden Gerätschaften schnellstmöglich angeschafft.
Reichelt hat den Förderkreis damals nach eigenen Angaben aus einer "christlichen Motivation" heraus gegründet. Um besondere Projekte an den beiden Klinikstandorten in Verden und Achim zu realisieren, steht ihm als Vize Ingo Neumann zur Seite.
Simulationen nutzen
2022 soll eine Simulationseinheit zum Reanimations-Training der ärztlichen und pflegerischen Mitarbeiter (16.000 Euro) angeschafft werden. Warum sind medizinische Simulations-Teamtrainings heute wichtiger denn je? "Professionelle Leistungen auf höchstem Niveau können von medizinischen Teams – wie auch von Sportmannschaften oder Flugzeugbesatzungen – nur dann erwartet werden, wenn kritische Situationen regelmäßig gemeinsam trainiert werden. Eine erfolgreiche Strategie für ressourcenschonendes, effektives und sicheres Training ist die Nutzung von modernen, realitätsnahen Simulationsszenarien. Dabei liegt der Fokus neben dem Üben technischer Fertigkeiten vor allem auf der Berücksichtigung menschlicher Faktoren", erläuterten Peter Ahrens, ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin sowie Leiter der Schmerzambulanz, sowie Andreas Vagt, Chefarzt Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin. Der Simulation komme inzwischen neben der theoretischen und praktischen Ausbildung als sogenannter dritter Lernort ein immer größerer Stellenwert zu. "An der neuen Simulationspuppe können alle Fertigkeiten geschult werden, die zur Primärversorgung und Stabilisierung des Notfallpatienten erforderlich sind", betonen die drei Mediziner.
Ein intrakoronarer Ultraschall, der eine Bildgebung ohne Kontrastmittel zulässt, steht darüber hinaus auf dem Wunschzettel der Ärzteschaft. Gerade bei schwerkranken Patienten sei der Einsatz von Kontrastmitteln schnell mit nicht unerheblichen Risiken wie einer Nierenschädigung oder gar einem dialysepflichtigen Nierenversagen verbunden. In Kombination zu dem bereits bestehenden System zum Nierenschutz könnten mit intrakoronarem Ultraschall die meisten kontrastmittelbedingten Komplikationen vermieden werden.
"Gerade jetzt zu Weihnachten ist eine Spende doch eine gute Sache, die den Menschen aus dem Landkreis und darüber hinaus zugutekommt", appelliert Förderkreisvorsitzender Wolfgang Reichelt an die Hilfsbereitschaft der Kreisverdener.
Der jährliche Mitgliedsbeitrag für Privatpersonen beträgt mindestens 100 Euro sowie für Firmen mindestens 300 Euro. Fragen zur Mitgliedschaft und Kontoverbindung beantwortet Schatzmeisterin Gunda Hoppe telefonisch unter der Rufnummer 0 42 31/ 67 81 31 oder per E-Mail an die Adresse gunda.hoppe@block.eu.