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Jugendhandball-Bundesliga Hinter der HSG Verden-Aller liegt eine emotionale Reise

Die HSG Verden-Aller hat das erste Mal in ihrer Vereinsgeschichte in der Jugendhandball-Bundesliga gespielt. Die Domstädter begaben sich auf eine Reise, an die sie sich noch lange zurückerinnern werden.
09.03.2022, 17:00 Uhr
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Hinter der HSG Verden-Aller liegt eine emotionale Reise
Von Maurice Reding

Der 14. Juli des vergangenen Jahres ist Sascha Kunze immer noch präsent. An jenem Tag machte der Coach der männlichen A-Jugend der HSG Verden-Aller mit seinem Team die Sensation perfekt: Die Domstädter qualifizierten sich durch einen Sieg beim TSV Anderten für die Jugendhandball-Bundesliga. Der Jubel, er kannte im Lager der HSG keine Grenzen. Etwa zwei Monate später begann für die Kunze-Sieben das Abenteuer Bundesliga mit einem Heimspiel gegen den HC Bremen. Ein Highlight folgte dem nächsten. Am vergangenen Wochenende endete die emotionale Reise mit einem Auswärtsspiel gegen den MTV Lübeck. Mit im Gepäck auf der Rückreise hatten die jungen Handballer aus der Domstadt viele positive Erinnerungen, die sie aus dem ersten Jahr im Oberhaus des deutschen Jugendhandballs mitnehmen.

Sascha Kunze blickt mit großer Freude auf die Saison 2021/2022 zurück. Das Fazit des Verdener Trainers fällt dementsprechend positiv aus. Kunze bezeichnet das erste Jahr in der Jugendhandball-Bundesliga als absolut gelungen. "Es war ein wahnsinniges Abenteuer, bei dem wir tolle Eindrücke gewinnen durften. Wir haben gegen Kiel, Hamburg oder Bremen gespielt. Das waren alles Highlights", sagt der Coach im Gespräch mit unserer Zeitung.

Die ersten Highlightspiele warteten bereits in der Vorrunde. Nach dem Auftakt gegen den HC Bremen ging es für die Kunze-Sieben zum THW Kiel. Beim Nachwuchs des deutschen Rekordmeisters verkauften sich die Verdener vor allem in den ersten 30 Minuten teuer. Zur Halbzeit lagen sie lediglich mit 12:16 zurück. Am Ende ging das Spiel zwar mit 23:38 verloren, die gewonnenen Eindrücke kann der HSG aber keiner mehr nehmen. Nur eine Woche später empfing das Team von Sascha Kunze mit dem HSV Hamburg das nächste Kaliber. Die Begegnung ging ebenfalls verloren. In der Vorrunde war den Verdenern in fünf Spielen kein Erfolg vergönnt.

Vereinsgeschichte geschrieben

Das änderte sich in der Hauptrunde. Am 27. November schrieben die Domstädter Vereinsgeschichte: In der Aller-Weser-Halle gelang gegen die TSG Altenhagen-Heepen der erste Sieg in der Jugendhandball-Bundesliga. Sascha Kunze war seinerzeit wegen eines Trainingsunfalls verhindert und verfolgte das Geschehen vom heimischen Sofa per Tablet. Den zweiten Sieg bejubelte Kunze aber aus nächster Nähe: Mitte Februar gelang den Domstädtern erneut ein Sieg gegen Altenhagen. Quasi mit der Schlusssirene machten die Verdener den zweiten Erfolg perfekt. "Beide Siege waren emotionale Momente. Beim ersten Sieg war ich zwar nicht dabei, dafür beim zweiten. Das war schon toll", erinnert sich Kunze gerne an die beiden Spiele zurück.

Der HSG-Coach hat für seine Mannschaft nach der ersten Saison in der Jugend-Bundesliga reichlich Lob parat. "Mir haben die stetige Weiterentwicklung von Woche zu Woche und der unbändige Kampfgeist gefallen. Der Kampfgeist hat die Ergebnisse erst möglich gemacht", sagt Kunze. Die Entwicklung des Teams sei enorm gewesen. Der Trainer hat aber auch ein paar Spiele im Kopf, in denen er sich von seiner Mannschaft eine bessere Leistung gewünscht hätte. Als Beispiel nennt Kunze die Begegnungen gegen die JSG HLZ Ahlen. In der Vorrunde mussten sich die Domstädter mit 33:35, in der Hauptrunde mit 22:23 in Ahlen jeweils knapp geschlagen geben. Vor eigenem Publikum gab es in der Hauptrunde gegen den Klub aus Nordrhein-Westfalen eine 21:31-Niederlage. "In Ahlen hätte ich mir durchaus einen Sieg gewünscht. In eigener Halle hätten wir uns besser präsentieren können", merkt Kunze an.

Mit vier Punkten hat die HSG Verden-Aller die Saison 2021/2022 auf Platz sieben abgeschlossen und damit die TSG Altenhagen-Heepen hinter sich gelassen. "Wir wollten nicht Letzter werden, das ist uns gelungen. Mit dem Abschneiden bin ich definitiv zufrieden. Ein, zwei Punkte wären aber mehr drin gewesen", sagt Sascha Kunze. Für das erste Jahr habe es seine Sieben aber gut gemacht.

Ziel für kommende Saison ist eindeutig

Dem ersten Jahr in der Beletage des deutschen Jugendhandballs will die HSG Verden-Aller ein zweites folgen lassen. Wann die Domstädter die Chance bekommen, sich erneut zu qualifizieren, steht noch nicht final fest. "Bis dahin gilt es sich vorzubereiten und die Hausaufgaben zu machen. Wir wollen es noch mal schaffen", lautet die Devise von Sascha Kunze. Sollte die erneute Qualifikation nicht gelingen, wäre dies kein Beinbruch. "Es wäre keiner enttäuscht, wenn es die Oberliga wird. Wir wissen, dass die Qualifikation schwer wird. Es muss alles passen, die Tagesform entscheidet", weiß Kunze um die Schwere der Aufgabe.

Die erste Saison in der Jugendhandball-Bundesliga kann der HSG Verden-Aller keiner mehr nehmen. Es war eine emotionale Reise, auf die sich die Domstädter begeben haben. Sollte die Kunze-Sieben in der kommenden Spielzeit erneut im Oberhaus des deutschen Jugendhandballs spielen, würde das nächste Abenteuer beginnen. Für Sascha Kunze gibt es dann wahrscheinlich ein paar weitere Tage, an die er sich später gerne zurückerinnert.

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