Am Freitag standen in Verden erstmals neben einer Qualifikation und einem kleinen Finale auch Prüfungen für Amateurreiter an. Die große und kleine Tour des Almased-Cups ist mit jeweils vier Teilnehmern überschaubar besetzt, dafür war die Leistung der Starter im Prix St. George’s und in der Intermediare II umso sehenswerter.
Die erste Prüfung des Tages, die Qualifikation der siebenjährigen Dressurpferde, zog sich aufgrund der hohen Anzahl an Startern bis in den späten Nachmittag hinein. Insgesamt 34 Pferd-Reiter-Paare mussten in dieser Prüfung auf dem Turniergelände in Verden dem Regen trotzen. Nicht mit dabei war Greta Heemsoth vom RV Aller-Weser, die aufgrund einer Verletzung ihres Pferdes passen musste. Die Dänen hatten allen Grund zur Freude, denn mit sehr guten Ritten belegten sie die Plätze eins, zwei, vier, fünf und sechs. Einzig der australischen Dressurreiterin Simone Pearce gelang es, sich zwischen die dominierenden Landesvertreter zu drängen und mit dem Hannoveraner-Hengst Quando Unico auf Platz drei vorzurücken. Der Quantensprung-Nachkomme überzeugte die Richter mit seinem Galopp und Schritt, die Gangarten waren ihnen jeweils Wertnoten im Neuner-Bereich wert. Pearce ist als jüngstes Teammitglied der australischen Mannschaft gerade erst von den Olympischen Spielen zurückgekehrt. Im Einzel belegte sie in Tokio Platz fünf. Der Podestplatz in der Qualifikation mit einem Nachwuchs-Dressurcrack ist damit ein weiterer Erfolg für die 30-Jährige.
Knappes Rennen um silberne Schleife
Die silberne Schleife ging an Marianne Yde Helgstrand mit Elverhøjs Raccolto. Der Hengst stammt ab von Sezuan aus einer Polka Dot Mutter. Die Endnote von 81,886 Prozent lag nur knapp vor der ihrer Konkurrentin Pearce, die 81,709 Prozent einfuhr. Das Dänische Warmblut überzeugte aber im Galopp noch etwas mehr und bekam nahezu die höchste Einzelnote dafür: 9,8. Den Schritt zeigte der Hengst an diesem Tag aber nur verhalten, was aufgrund des kühlen Wetters und anhaltenden Regens nicht verwunderlich war. Eine 7,8 stand dafür am Ende im Protokoll. Besser als die Dänin war nur ihr Mann Andreas Helgstrand, der sich mit einer fantastischen Wertung von 87,145 Prozent ganz klar an die Spitze des Starterfeldes setzte. Sein Partner unter dem Sattel, der Apache-Nachkomme Jovian, zog die Zuschauer mit seinem Trab und Galopp besonders in den Bann. Der raumgreifende Trab war den Richtern die Höchstnote 10,0 wert. Damit gilt er als einer der Favoriten für das Finale am Sonntagmittag, nicht zuletzt da er bereits 2019 den Weltmeistertitel holte – damals noch bei den Fünfjährigen.
Die Entscheidung im kleinen Finale der Fünfjährigen fiel bereits gegen Mittag. Über den ersten Platz freute sich Nicole Caspar auf Birkhof’s Bohemian OLD als eine der einzigen deutschen Reiter unter den besten Zehn. Der Oldenburger von Bon Couer präsentierte sich von seiner besten Seite und stach mit herausragendem Galopp (9,2) und Trab (9,0) hervor. Das Endergebnis von 88,000 Prozent war eine klare Aussage gegenüber der Konkurrenz, die mit fast drei Prozentpunkten weniger dahinter landete. Der Däne Dennis Kjaer und Polka Fascination M sicherten sich mit 85,200 Prozent die silberne Schleife, Benedek Pachl aus Ungarn landete mit Hexagons Luxuriouzz knapp dahinter. 84,800 Prozent lautete das Endergebnis für den Johnson TN-Nachkommen.
Maier gewinnt auf kleiner Tour
Die Amateurreiter mussten sich beim Almased-Cup mit widrigen Wetterverhältnissen auseinandersetzen, als sich in Verden am Nachmittag die Himmelspforten öffneten und es in Strömen regnete. Die kleine Tour entschied die einzige deutsche Starterin, Alexandra Maier, für sich. Mit Majestix W, einem 15-jährigen Sportpferd, zeigte sie eine traumhafte Runde im Prix St. Georges und setzte sich mit 66,912 Prozent an die Spitze. Der Richter bei C sah das Paar sogar bei 68,088 Prozent. Auf Platz zwei folgte die Ukrainerin Natalya Svyatukha mit Vabank GT und 66,569 Prozent. Platz drei ging an Maj-Britt Clayton aus Dänemark auf Dior. Das Paar erhielt 64,461 Prozent.
In der großen Tour mussten die vier deutschen Starter die Intermediare II reiten. Dr. Maximiliane Domeyer vom Nord- und Flottbecker Reitvereinen holte sich mit Elfenkönig in diesem ersten Umlauf die goldene Schleife. 69,020 Prozent standen als Wertnote auf der Anzeigetafel, damit war ihnen der Sieg sicher. Der Fuchs von Edward mal Amerigo Vespucci xx ist zehn Jahre alt und überzeugte alle drei Richter gleichermaßen. Die silberne Schleife ging an Dr. Wolfgang Westenhöfer mit Henessy. Das Paar erhielt 65,294 Prozent. Damit drängten sie Sonja Einhäuser mit Linos auf Platz drei ab. An diesem Sonnabend steht die erste WM-Entscheidung bei den Sechsjährigen an. Um 15 Uhr wird es auf dem Hauptplatz ernst.
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