Die Stadt Verden hat sich die energetische Sanierung der eigenen Immobilien auf die Fahnen geschrieben. Nach dem Klimaschutzkonzept sollen die Gebäude sukzessive saniert und in Hinblick auf den Energieverbrauch modernisiert werden. Das schließt auch die städtischen Unterkünfte für Wohnungslose ein. Der Stadtrat Verden hat nun in seiner jüngsten Sitzung einstimmig den Baubeschluss für drei Gebäude gefasst.
Lerchenweg 16
Das Haus wird vorwiegend von wohnungslosen Frauen, Kindern und Jugendlichen sowie obdachlosen Menschen mit erheblichen sozialen Schwierigkeiten bewohnt. Das zweigeschossige Mehrfamilienhaus mit vier Wohneinheiten wurde etwa 1963 errichtet. 2015 wurde nach Angaben der Verwaltung im Zuge der Unterbringung von Flüchtlingen in allen vier Wohnungen die gesamte Elektroinstallation erneuert. Im Jahre 2018 erfolgten dann umfangreiche Sanierungsarbeiten innerhalb des Gebäudes, um die Wohnungen barrierefrei zu machen. Parallel wurden die Bäder komplett saniert. Der bauliche Zustand der Gebäudehülle ist laut einer Untersuchung durch ein Fachbüro insgesamt sanierungsbedürftig. Eine Dämmung der Dachfläche ist nicht vorhanden, die Außenwände sind nicht ausreichend isoliert und die Heizungsanlagen in den Wohnungen stammen aus dem Jahr 1993 und müssen ausgetauscht werden. "Insgesamt entspricht das Gebäude mit den einzelnen Bauteilen nicht den Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes", so die Verwaltung. Werden alle Sanierungen vorgenommen, kann ein KfW-Effizienzhaus-100-Standard, also Neubauzustand, erreicht werden. Ein Ziel ist auch, den Energieverbrauch zu senken. Weiterhin erfolgt durch die energetische Sanierung eine Steigerung der Wohnqualität durch Verbesserung des Raumklimas. Die Verbesserungen beinhalten auch eine Abwehr von Gefahren, die beispielsweise von Schimmelpilzbefall ausgehen. Ebenso wird das Gebäude optisch aufgewertet und bauliche Mängel (Wärmebrücken) werden beseitigt. Nicht zuletzt wird der Gebäudewert langfristig erhalten. Die Gesamtkosten liegen nach Angaben der Stadt bei 330.000 Euro, 65.000 Euro könnten aus Bundesmitteln gefördert werden. Die Arbeiten sollen noch in diesem Jahr beginnen.
Jahnstraße 15
Auch das Gebäude Jahnstraße 15 wird von der Stadt als Obdachlosenunterkunft genutzt. Bei dem 1951 errichteten Gebäude handelt es sich um ein zweigeschossiges Mehrfamilienhaus mit vier Wohneinheiten. Das Gebäude wurde in Massivbauweise erstellt und ist mit einem Satteldach versehen und unterkellert. Der bauliche Zustand des Gebäudes ist stark sanierungsbedürftig. Neben der reparaturbedürftigen Außenfassade sind die Fenster in Teilbereichen schadhaft und müssen komplett ausgetauscht werden. Durch die Schäden haben sich in den einzelnen Wohnungen Wärmebrücken gebildet, die einen Schimmelpilzbefall verursacht haben. Eine Dämmung der Dachfläche ist nicht vorhanden, und der vorhandene Niedertemperaturkessel aus dem Jahre 1988 muss ausgetauscht werden. Im Zuge der Arbeiten wird in dem Gebäude eine minimale Grundsanierung vorgenommen, um preiswerten Wohnraum zu schaffen. Zeitgleich werden auch diejenigen Räumlichkeiten wiederhergestellt, die durch einen Brand im Sommer 2021 zerstört wurden. Durch die Sanierung kann auch hier laut Verwaltung ein Effizienzhaus 100 erreicht werden. Die Gesamt-Sanierung soll 540.000 Euro kosten.
Jahnstraße 1
Das zweigeschossiges Mehrfamilienhaus mit vier Wohneinheiten wurde um 1959 errichtet. Der bauliche Zustand des Gebäudes ist sanierungsbedürftig, wie die Verwaltung in der Beschlussvorlage schreibt. Die bauliche Sanierung entsprecht im Wesentlichen der des Gebäudes Jahnstraße 15. Auch hier ist das Ziel, den Standard Effizienzhaus 100 zu erreichen. Die Behebung der Schäden wird mit 245.000 Euro angegeben, eine Förderung von bis zu 35.000 Euro ist möglich. Sollte die Heizungsanlage gegen ein Wärmpumpensystem ausgetauscht werden, werden nach Angaben des Fachplaners zusätzliche Mittel in Höhe von 75.000 Euro benötigt. Durch die Sanierung verspricht sich die Stadt unter anderem eine deutliche Senkung des Energieverbrauchs.