Es hat sich monatelang abgezeichnet, dass der fällige Prozess gegen Daniela Klette beim Landgericht Verden landen würde. Und früh war klar, dass dafür weder der größte Saal im Justizzentrum noch die gelegentlich als Ausweichquartier genutzte Stadthalle infrage kämen. Die Suche nach einer geeigneten Alternative liefen dem Vernehmen nach auf Hochtouren. Ob es schon ein Ergebnis gibt, ist offen. Aktuell und „auf absehbare Sicht“ werde man sich nicht dazu äußern, sagte LG-Vizepräsident Stefan Koch am Montag auf Nachfrage, stellte aber klar: „Wir werden einen Verhandlungsort haben.“
Nähere Angaben machte Koch, der auch einer der stellvertretenden Pressesprecher des Gerichts ist, dazu nicht – „aus Sicherheitsgründen“. Vor allem die hohen Sicherheitsanforderungen und der außergewöhnlich große Platzbedarf für den Prozess gegen die ehemalige RAF-Terroristin hatten schon früh zu der Erkenntnis geführt, dass die vorhandenen Räumlichkeiten nicht ausreichen würden.
Justizministerin dreimal in Verden
Wie und wo sich ein in jeder Hinsicht tauglicher Ort finden lassen würde, war auch Thema bei allen drei Besuchen, die Niedersachsens Justizministerin Kathrin Wahlmann der Verdener Justiz seit Ende Juli abgestattet hat. Sie war beim Landgericht, wenig später beim Amtsgericht und vor knapp drei Wochen bei der Staatsanwaltschaft zu Gast.
Zuletzt erklärte Wahlmann, es werde weiterhin nach passenden Räumen Ausschau gehalten. Sie wiederholte, der Schwurgerichtssaal sei zu klein, die Stadthalle, nahe dem Bahnhof, mit ihren vielen Ein- und Ausgängen komme ebenfalls nicht in Betracht. Wo genau verhandelt werde, sei noch offen. Anfang August hatte sie verlauten lassen, ihr Ministerium sei gerade auf der Suche nach einem geeigneten Standort in der Stadt. Sie habe schon eine Idee, wolle dazu aber noch nichts sagen.
Denkbar sei, für den Prozess ein Gebäude anzumieten oder auch eigens einen Leichtbau zu errichten. Damit bestätigte Wahlmann, was kurz zuvor auch bei ihrer Visite im Landgericht angeklungen war. Dessen Präsident Thomas Glahn hatte berichtet, es seien bereits „Pläne entwickelt“ worden, man habe „eventuell auch was in der Tasche“. Die Entscheidungsträger befänden sich aber noch „im Findungsprozess“. Die örtliche Nähe zum Justizzentrum sei wünschenswert, so Glahn. Also werde Verden selbst oder der Bereich des Landkreises favorisiert.