Erst nacheinander zwei handfeste Schlägereien unter Mitgliedern zweier Großfamilien – und jetzt auch noch eine Brandstiftung? Die Polizei schließt einen Zusammenhang nicht aus. Ihren Angaben zufolge entstand das Feuer am Sonntagmittag kurz vor 12 Uhr im Eingangsbereich eines Cafés an der Lindhooper Straße. Es sei „beträchtlicher Sachschaden“ entstanden. Durch die Flammen wurde die Tür zur Gaststätte zerstört, außerdem wurden die Räumlichkeiten im Erdgeschoss erheblich verrußt. Die alarmierte Feuerwehr konnte ein Ausweiten des Brandes letztlich verhindern. Verletzte Personen waren nicht zu beklagen.
Nach Auswertung der Spurenlage am Brandort geht die Polizei von einer Brandstiftung aus. Ersten Ermittlungen zufolge hatte sich kurz vor Brandentstehung ein unbekannter junger Mann am Brandort aufgehalten. Anwohner oder sonstige mögliche Zeugen, die am Sonntagmittag verdächtige Beobachtungen im Umfeld des Cafés gemacht haben, werden gebeten, unter Telefon (04231) 8060 Kontakt zur Polizei aufzunehmen.
Die Verdener Kripo hat mittlerweile umfangreiche Ermittlungen wegen schwerer Brandstiftung aufgenommen. Die Ermittler schließen nicht aus, dass der Brand in Verbindung mit den Auseinandersetzungen am Vortag steht. Wie berichtet, waren am Sonnabend gegen 19.30 Uhr im Bereich des Cafés zwei Familiengruppen mit Schlagwerkzeugen aufeinander losgegangen. Nachdem die Polizei mit mehreren Streifenwagen vor Ort war und die Situation zunächst beruhigen konnte, keimte die Gewalt gegen 23.30 Uhr erneut auf. Wieder tauchten die Angreifer bei dem Café auf und drangen sogar in die Räumlichkeiten ein, wo sie nach Polizeiangaben das Inventar der Gaststätte zerstörten. Zeugen zufolge seien rund 20 Personen an den zwei Auseinandersetzungen beteiligt gewesen, dabei erlitten mehrere Personen leichte Verletzungen. Nach den Auseinandersetzungen am Sonnabend leitete die Polizei Verden mehrere Strafverfahren wegen schweren Landfriedensbruchs, Sachbeschädigung und gefährlicher Körperverletzung ein. Zur Verhinderung weiterer Straftaten wurde der mutmaßliche Hauptaggressor, ein 19-jähriger Mann, in Gewahrsam genommen.