Innovationen und Versorgungssicherheit, die perspektivische Umstellung auf Wasserstoff als Energieträger und auch die Notwendigkeit, international wettbewerbsfähig zu bleiben. Um diese Ziele erreichen zu können, investiert das Unternehmen Gasunie massiv in den Ausbau des Standorts Achim. 250 Millionen Euro fließen in das Schlüsselprojekt auf dem rund sieben Hektar großen Gelände am Bremer Kreuz. 90 Bauarbeiter sind derzeit damit beschäftigt, die ambitionierten Zeitpläne einzuhalten und die für Ende Dezember 2026 vorgesehene Inbetriebnahme von zwei elektrisch betriebenen Gas-Verdichterstationen zu gewährleisten. Eine dritte Einheit wird voraussichtlich 2027 fertiggestellt, womit die Anlage dann ihre volle Leistungsfähigkeit erreichen wird.
Am Montagnachmittag besuchte der niedersächsische Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne (SPD) die Baustelle, zeigte sich beeindruckt vom Fortschreiten der Arbeiten und betonte die Bedeutung des Standortes über das Land Niedersachsen hinaus. Zudem sei es ihm wichtig, die politische Dimension hinter dem Projekt zu beleuchten und daran zu erinnern, dass Deutschland nach dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine kurz vor dem Zusammenbruch der Gasversorgung stand. "Nur durch einen unglaublichen Kraftakt konnte das verhindert werden; wir sind daher gut beraten, diese Versorgungssicherheit nicht aus den Augen zu verlieren und die Energieinfrastruktur zukünftig auf unterschiedliche Füße zu stellen", so der Minister.

Mit einer VR-Brill kann Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne schon jetzt einen Eindruck von der fertigen Anlage der Gasunie in Achim-Embsen bekommen.
Britta van Boven, Geschäftsführerin der Gasunie Deutschland, erklärte in dem Zusammenhang die zentralen technischen Ansätze und wies darauf hin, dass die Station sowohl Gas aus Norwegen und den Niederlanden als auch aus den LNG-Terminals in Stade und Brunsbüttel aufnimmt und für den Weitertransport in die Nordeuropäische Erdgasleitung Richtung Osten und Süden verdichtet. Darüber hinaus verwies sie auf die große strategische Bedeutung der neuen Infrastruktur für die Entwicklung des Marktes insgesamt, denn "die neue Wasserstoffleitung verbindet das bereits auf den zukünftigen Transport vorbereitete Teilsystem von Achim aus in Richtung Südniedersachsen und wird damit Teil des insgesamt mehr als 9000 Kilometer langen deutschen Kernnetzes sein". Verbunden damit sei ein entscheidender Beitrag zum Umstieg der deutschen Industrie von Kohle auf klimafreundlichen Wasserstoff. Mit der Realisierung des Vorhabens gehe außerdem eine Stärkung des Wirtschaftsstandortes Niedersachsen mit dem Ziel der Klimaneutralität einher, so Gasunie.
Großes Interesse an der Begehung zeigte auch die Lokalpolitik: Sandra Röse aus Oyten, Andreas Brandt (Langwedel), Arne Jacobs (Kirchlinteln), Lutz Brockmann (Verden), und Dörte Liebetruth (SPD) waren der Einladung von Gasunie gefolgt; Achims Bürgermeister Rainer Ditzfeld betonte den Wert der positiven Zusammenarbeit mit dem Unternehmen. Während Abteilungsleiter Michael Grenz und Michael Klemiß, Manager für Großprojekte, Fragen beantworteten, verwies Stakeholder Managerin Anke Alvermann-Schuler darauf, dass mittlerweile "ein Viertel aller Erdgasmoleküle in Deutschland durch Achim fließt".