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Handball-Oberliga Die SG Achim/Baden macht in einem dramatischen Spiel den Titel perfekt

Dramatik pur in der Handball-Oberliga Nord: Die SG Achim/Baden sichert sich in einem packenden Spiel gegen die HSG Delmenhorst den noch fehlenden Punkt für den Meistertitel und steigt in die Regionalliga auf.
27.04.2025, 09:06 Uhr
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Die SG Achim/Baden macht in einem dramatischen Spiel den Titel perfekt
Von Florian Cordes

Sie haben es mit der Spannung und Dramatik komplett auf die Spitze getrieben, am Ende wurde die Gymnasiumhalle aber doch zur Partyzone. Die SG Achim/Baden musste am Sonnabend in ihrem Heimspiel gegen die HSG Delmenhorst mindestens einen Punkt einfahren, um sich zum neuen Meister der Handball-Oberliga Nord zu krönen. Und genau diesen einen Zähler holte die SG dann auch: Nachdem sie zur Pause mit zwei Toren hinten gelegen hatte (12:14), stand es nach 60 Minuten unentschieden – 24:24. Durch das Remis ist nun auch fix, dass die Achimer in der kommenden Saison in der Regionalliga antreten, in der höchsten Spielklasse des Handballverbands Niedersachsen-Bremen.

Erik Schmidt hätte dem Nervenspiel ein Ende setzen können. Nachdem zuvor Fiete Esser in Halbzeit zwei zwei Siebenmeter nicht im Tor der HSG untergebracht hatte, übernahm Schmidt Verantwortung und trat 53 Sekunden vor dem Abpfiff zum Strafwurf an. Im Duell mit HSG-Keeper Sönke Schröder, der der SG in der Schlussphase die Nerven raubte, zog Schmidt den Kürzeren. Es blieb beim 24:24. Das große Zittern ging bei der SG Achim/Baden weiter. Der letzte Angriff des Spiels gehörte den Gästen. Die Abwehr der SG hielt jedoch stand. Der finale Wurf der Partie war ein direkt ausgeführter Neunmeter von Niklas Schäfer nach dem Abpfiff. Er brachte den Ball aber nur mit wenig Tempo aufs Tor. SG-Keeper Ajdin Tufekcic fing den Ball sicher.

Das Drama nahm für den Tabellenführer ein glückliches Ende. Alle Spieler der SG, die auf der Bank zittern mussten, stürmten auf das Feld. Es war die Zeit gekommen, den Gewinn der Meisterschaft zu feiern, der sich seit Wochen angedeutet hat. Während dieser Zeit ist SG-Trainer Florian Schacht den Fragen nach dem Titel meist ausgewichen und ließ sich nicht zu großen Ansagen im Meisterschaftsrennen hinreißen. Und auch jetzt, im Moment des Triumphes, blieb er eher gelassen. "Den Zuschauern wurde auf jeden Fall etwas geboten und wir sollten in Zukunft Siebenmeterwerfen üben. Aber der eine Punkt reicht ja", sagte Schacht schmunzelnd.

Dem Coach war jedoch zugleich die Erleichterung nach dem Nervenspiel anzumerken. "Es ist gut, dass wir gleich unseren ersten Matchball genutzt haben. Denn die beiden nächsten Spiele werden noch einmal schwieriger", meinte Schacht. In diesen Partien geht es für die SG gegen den TV Neerstedt und die HSG Grüppenbühren/Bookholzberg. Diese beiden Teams waren bis Sonnabend die beiden einzig verbliebenen, die die Achimer im Titelrennen noch hätten abfangen können.

Die HSG Delmenhorst machte es der Schacht-Sieben aber ebenfalls sehr schwer – wie es im Vorfeld auch zu erwarten war. Die offensive 3:3-Deckung der HSG bremste die SG-Offensive aus. So war es nicht verwunderlich, dass die Gäste zur Pause knapp führten und dabei sogar einen höheren Vorsprung versäumten. Als der Halbzeitpfiff ertönte, war die Partie für SG-Regisseur Marvin Pfeiffer längst beendet. Er zog sich in der zehnten Minute eine Muskelverletzung im Oberschenkel zu, nachdem er zum 5:7 aus Sicht der SG getroffen hatte.

Zur zweiten Halbzeit wechselte Schacht die Torhüter aus. Für Sebastian Bohling ging Ajdin Tufekcic zwischen die Pfosten. Der Bosnier, der erst seit wenigen Wochen im SG-Kader steht, avancierte zu einer der prägenden Figuren. Mit seinen Paraden verhalf er den Gastgebern dazu, die Partie zu drehen. Die SG kam zu vielen Gegenstößen und im gebundenen Spiel setzte Schacht konsequent auf einen siebten Feldspieler, um der HSG damit ihre beste Waffe – die starke 3:3-Deckung – zu nehmen. So erarbeite sich der Favorit eine 23:19-Führung (51.). "Als wir mit vier Toren vorne waren, dachte ich: Jetzt bringen wir das Ding nach Hause", gestand Schacht.

Doch in den finalen Minuten wollten die Achimer in der Offensive zu viel und suchten unnötig den schnellen Abschluss. Zudem verzichtete Schacht auf den siebten Feldspieler, um nicht mehr das Risiko einzugehen, dass die HSG den Ball ins leere Tor werfen kann. Da die Gäste sich nicht abschütteln lassen wollten, entwickelte sich ein Drama, wie man es in der Gymnasiumhalle lange nicht gesehen hatte. Doch es ging gut aus für den Spitzenreiter, sodass die Partie mit einer wahren Gefühls-Explosion endete.

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