Tragen sich in einem Handball-Team alle Feldspieler in die Torschützenliste ein, kann dies durchaus ein Indiz für ein gutes Spiel dieser Mannschaft sein. In der Auswärtspartie beim TV Cloppenburg trafen alle Feldspieler der SG Achim/Baden zwar, einen überzeugenden Auftritt legte das Team von Trainer Florian Schacht allerdings nicht hin: Die Achimer verloren bei einem der Titelanwärter in der Oberliga Nordsee deutlich mit 28:40 (12:22).
Florian Schacht hat aus Niederlagen auch schon mal das Positive mitgenommen. Allerdings fiel ihm das nach dem Spiel in Cloppenburg schwer. Denn viel Positives habe er nicht gesehen. Seine Mannschaft war gegen den Tabellenzweiten weit von ihrer Form entfernt. "Es hat uns an allem gefehlt. Cloppenburg war uns in allen Belangen überlegen. Uns hat die geistige Frische gefehlt", sagte Schacht und schaute nach vorne: "Cloppenburg ist sicher nicht unser Maßstab. Aber wir müssen einfach besser spielen. Sonst holen wir in dieser Liga keine Punkte." Einen Spieler wollte er aus seiner Kritik herausnehmen. Und der stand im Tor. "Martin Dybol hat ab der 22. Minute gespielt und solide gehalten", sagte Schacht.
Rote Karte für Tobias Freese
Die Suche nach dem Sieger war am Sonnabend in Cloppenburg sehr schnell beendet. "Eigentlich war schon nach zehn Minuten klar, wer diese Begegnung gewinnt", urteilte Schacht. Nach jenen zehn Minuten lag die SG Achim/Baden mit sechs Toren im Hintertreffen – 4:10. Auch in den weiteren 20 Minuten der ersten Halbzeit liefen die Gäste dem Geschehen hinterher, sodass der Favorit seinen Vorsprung bis zum Seitenwechsel auf 22:12 ausbaute.
Nach der Pause gelang es der SG immerhin, das Ergebnis phasenweise freundlicher zu gestalten: Zehn Minuten vor dem Abpfiff – nach einem Treffer von Joost Windßus – betrug der Rückstand acht Tore (25:33). Sieben Minuten vor dem Ende führte Cloppenburg mit 34:26, nachdem Noah Zilz für die Gäste getroffen hatte. SG-Routinier Tobias Freese saß da schon längst auf der Tribüne. Er sah in der 40. Minute die Rote Karte. "Er hat einen Gegenspieler in der Luft gestoßen. Ich fand die Rote Karte überzogen", meinte Schacht. Auch die Gastgeber seien dieser Meinung gewesen, die in der Schlussphase noch einmal angezogen haben und den Vorsprung auf zwölf Tore schraubten.
"Meine Spieler wissen, dass sie es besser können. Mir ist es zudem lieber, gegen Cloppenburg so hoch zu verlieren, als gegen einen Gegner unserer Kragenweite", sagte Schacht und schaute nach vorne: "Im kommenden Heimspiel gegen Schiffdorf müssen wir uns steigern – und das werden wir auch."