Bei Spielerverpflichtungen fällt dieser Satz immer wieder: Er wohnt direkt neben dem Sportplatz. Mit dieser Aussage wollen Vereinsverantwortliche hervorheben, dass es ein großer Vorzug für einen Spieler ist, nur einen sehr kurzen Weg für seinen Sport zurücklegen zu müssen. Es gibt aber eben auch weite Strecken im Sport. Und das nicht nur für die Aktiven selbst, sondern auch für intensive Verfolger, die nach einem Spiel darüber berichten – die Sportreporter.
Am Sonnabendmorgen – es war der Tag des Saisonauftaktspiels der SG Achim/Baden in der Handball-Regionalliga – wurden in Dänemark hastig die Koffer gepackt, damit es frühzeitig zurück nach Deutschland gehen konnte. Schließlich wollte ich den Anpfiff der Partie gegen den TvdH Oldenburg nicht verpassen. Und die Minuten vor der Begegnung ebenso nicht, um die Atmosphäre in der Halle aufzusaugen.
Nach rund sechsstündiger Fahrt – das Nadelöhr Elbtunnel war einigermaßen schnell durchquert – war klar: Der erhofften Abendgestaltung steht nichts im Wege, aus der kleinen Tortur wurde eine lohnenswerte Tor-Tour. Die Stimmung in der Halle war von Beginn an fesselnd, was vor allem an der SG lag. Der Aufsteiger stellte auf beeindruckende Art und Weise unter Beweis, dass er für die Regionalliga gerüstet ist. Die starke Leistung beim überraschenden 28:25-Heimsieg gegen den Favoriten aus Oldenburg ist Beleg dafür.
Beim Jubel der Achimer über den Auftakterfolg schwirrte ein Gedanke schnell durch den Kopf: Während für den Sportreporter am Sonnabend eine Reise endete, hat sie für die SG Achim/Baden erst begonnen. Das Team von Trainer Florian Schacht hat sich in der Regionalliga auf einen aufregenden Trip begeben, und die Begegnung gegen den TvdH hat definitiv Lust auf die kommenden Monate gemacht. Es wird spannend sein, die SG dabei zu begleiten. Nur eines wäre schön: Der Anfahrtsweg zu den Spielen muss künftig nicht mehr so weit sein wie am ersten Spieltag.
