Es ist ein richtiges Schmuckstück geworden. Anne und Martin Saschek haben aus ihrem Eigenheim in Hönisch (Baujahr 1967) richtig etwas gemacht, vor allem in energetischer Hinsicht. Ihr Engagement in Sachen Klimaschutz wird Anfang nächsten Jahres mit der grünen Hausnummer belohnt. Dabei handelt es sich um eine Auszeichnung der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (Kean), die jährlich vom Verein für Klimaschutz (Ikeo) und der Klimaschutz- und Energieagentur (Klever) im Landkreis Verden verliehen wird. "Die Bewerbungsfrist läuft noch bis einschließlich 31. Oktober", werben Janine Schmidt-Curreli, Geschäftsführerin der Klever, und Ikeo-Vorstand Erich von Hofe um weitere Kandidaten.
Keine Bange, das Bewerbungsprozedere sei eigentlich recht überschaubar und unkompliziert, beruhigt Saschek alle, die dahinter ein Bürokratiemonster vermuten. Er habe lediglich die Grunddaten seines Hauses, den Nachweis über den KfW-70-Baustandard sowie den entsprechenden Energieausweis beim Verein Ikeo mit Sitz in Ottersberg einreichen müssen, erinnert sich der Wahl-Hönischer. "Nach Eingang der Bewerbung prüfen wir dann die Unterlagen und setzen uns bei Rückfragen mit den Eigentümerinnen und Eigentümern in Verbindung", erläutert von Hofe. Stichprobenartig fänden auch Vor-Ort-Prüfungen statt.
Pioniere in Sachen Energieeffizienz
Bereits beim Kauf der Bestandsimmobilie vor einigen Jahren hat sich das Ehepaar Saschek dafür entschieden, ihre neuen vier Wände von Grund auf energiesparend zu sanieren. "Es war ein Riesenglück, dass wir das damals gleich angegangen sind", blickt der Hausbesitzer aus Hönisch erleichtert zurück, "heute würden wir für die energetische Sanierung bestimmt 50 Prozent mehr bezahlen".
Die Außenwände des ehemals für die Stadt Verden so typischen roten Backsteinbaus wurden gedämmt (14 Zentimeter Papierflocken), das Dach und die Kellerdecke ebenfalls sowie neue Fenster mit Dreifachverglasung eingebaut. "Unser Architekt hat uns von Anfang an bei der Sanierung eng begleitet", freut sich Saschek. Die alte Gasheizung sei gegen eine Brennwerttherme getauscht worden. Auch eine Solarthermie-Anlage findet sich im Haus. Als "Highlights" bezeichnet Martin Saschek die Lüftungsanlage und den Wärmetauscher. Kürzlich wurde auch noch eine Fotovoltaikanlage bei ihm installiert. Für die beiden Klimaschutzexperten aus dem Landkreis Verden gehört das Paar damit zu den Pionieren des energiesparenden Sanierens.
Förderung von der KfW
"Wir haben im Laufe der Jahre bestimmt rund 100.000 Euro in die Sanierung unseres Altbaus gesteckt", erzählt Saschek. Davon seien circa 30 Prozent förderfähige Kosten gewesen. Allen Bauwilligen aus dem Landkreis Verden gibt er einen wertvollen Tipp: "Wer heute baut, sollte an morgen denken." Martin und Anne Saschek können sich jedenfalls erst einmal entspannt zurücklehnen: "Unser Haus ist auf Sicht für den Einbau einer Wärmepumpe geeignet. Bis auf den Einbau haben wir alles getan, was wir inzwischen für den Klimaschutz tun können."
Das sehen auch Janine Schmidt-Curelli und Erich von Hofe so und honorieren das Engagement des Paares aus Hönisch 2024 mit der grünen Hausnummer. Wieviel Kilowattstunden Gas verbrauchen sie denn nun eigentlich pro Jahr? "Rund 11.000", rechnet der Hausherr vor. Bei ihnen zu Hause herrschten "robust 19 Grad", alles sei "top isoliert", Zugluft gebe es nicht. Logisch, dass es das Paar bei diesen Bedingungen sogar ab und an zu Hause im Pullover aushalten kann, ohne die Heizung aufdrehen zu müssen.
"Seit 2015 haben wir im Landkreis Verden bereits insgesamt 96 grüne Hausnummern verliehen", zählt Erich von Hofe auf. Neubauten mit KfW-40-Baustandard, Altbauten auf KfW-Effizienzhausniveau oder mit drei verrichteten Einzelmaßnahmen (Fenster, Dach, Fußboden, Heizung, PV-Anlage oder Lüftungsanlage), könnten die begehrte Urkunde erhalten.
"Gewonnen haben sie schon jetzt, denn wer energiesparend baut und saniert, profitiert gleich in mehrfacher Hinsicht", weiß die Geschäftsführerin der Klimaschutzagentur und ergänzt: "Diese Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer sparen nicht nur Energie und reduzieren somit ihre Nebenkosten, sie steigern darüber hinaus auch den Wert ihres Hauses, leben gesünder darin und leisten einen Beitrag zum Klimaschutz.
Interessierte, die energieeffizient gebaut oder saniert haben, können die Bewerbungsunterlagen für die grüne Hausnummer im Internet unter den Adressen www.ikeo-ev.de und www.klever-klima.de herunterladen.