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Stadtrat Verden Grundschulen werden erweitert und energetisch saniert

Die Grundschule am Sachsenhain wird energetisch modernisiert, die Einrichtung am Lönsweg für die Bedürfnisse des Ganztagsbetriebs erweitert. Auch ein Masterplan für den Primarbereich wurde beschlossen.
22.08.2024, 15:09 Uhr
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Grundschulen werden erweitert und energetisch saniert
Von Andreas Becker

Die energetische Sanierung der städtischen Liegenschaften wird mit der Grundschule am Sachsenhain fortgesetzt. Einen entsprechenden Grundsatzbeschluss hat der Stadtrat Verden in seiner jüngsten Sitzung einstimmig gefasst. Ebenso einmütig hat das Stadtparlament beschlossen, die Grundschule am Lönsweg umzubauen und zu erweitern. Damit soll das Gebäude den Erfordernissen eines Ganztagsbetriebs entsprechen. Und schließlich haben die Mitglieder bei zwei Enthaltungen den Masterplan Grundschule 2030 verabschiedet.

Grundschule Sachsenhain: Stadtkämmerer Andreas Schreiber erläuterte, dass die Verwaltung zunächst ein Planungsbüro beauftragen wird, um einen Entwurf zu erarbeiten. Auf dieser Grundlage soll der Stadtrat dann einen Baubeschluss fassen und hinterfragen, was wirtschaftlich sinnvoll ist. Denn nach der aktuellen Finanzplanung kann das Handlungskonzept nicht eingehalten werden, das sich der Stadtrat selbst als Instrument gegeben hat, um die Ausgaben zu begrenzen und finanziell handlungsfähig zu bleiben. Die Stadt rechnet mit zusätzlichen Haushaltsmitteln in Höhe von etwa 1,1 Millionen Euro, die ab dem Haushaltsjahr 2026 zu veranschlagen wären.

Lars Brennecke (CDU) kritisierte denn auch, dass ein Handlungskonzept nichts bringe, wenn es immer wieder unterlaufen werde. Dem entgegnete Bürgermeister Lutz Brockmann (SPD), dass das Handlungskonzept in erster Linie dazu diene, die laufenden Ausgaben zu begrenzen. Hier handele es sich aber um eine einmalige Investition, die sich zudem durch geringere Ausgaben für Bauunterhaltung und Energie auf lange Sicht amortisiere.

Geplant ist, die Heizungsanlage von Grundschule und Kita auszutauschen und in diesem Zuge auf erneuerbare Energien umzurüsten. Nach Angaben der Verwaltung wurde die Grundschule in den 1960er-Jahren errichtet und mehrfach erweitert. Derzeit werden sowohl Schule als auch Kita mit Erdgas durch einen Brennwertkessel beheizt. Auch die Warmwasserbereitung erfolgt durch Erdgas. Der Kessel in der Schule stammt aus dem Jahr 2004 und muss zügig ausgetauscht werden. Der Kessel in der Kita wurde 1994 errichtet und muss aufgrund des hohen Alters ebenfalls ersetzt werden. Das Gebäude befindet sich gemäß dem Energieberatungsbericht insgesamt in einem dem Alter entsprechenden sanierungsbedürftigen Zustand. Auch die Mindestvorgaben für den sommerlichen Wärmeschutz werden nicht erfüllt, sodass es in den Sommermonaten zur Überhitzung kommt.

Eine Bestandsanalyse habe gezeigt, so die Verwaltung, dass der Mindestwärmeschutz bei der überwiegenden Anzahl an Bauteilen nicht eingehalten wird. Eine vollständige energetische Sanierung würde das Gebäude auf einen KfW-70-Standard befördern. Dazu notwendig sind unter anderem eine Dämmung der Außenwände und des Daches, der Austausch der Fenster und die Umrüstung der Beleuchtung auf LED. Dieser Energiestandard sei auch erforderlich, um die Sporthalle weiterhin mit Energie versorgen zu können. Andernfalls müsse eine Sanierung der Halle erfolgen.

Grundschule am Lönsweg: "Es besteht Handlungsbedarf, weil immer mehr Schüler das Ganztagsangebot der Grundschule nutzen", sagte Brockmann in der Sitzung des Stadtrats. Bis Oktober 2025 müsse die Verwaltung einen Förderantrag beim Bund stellen, der für die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf eine Ganztagsbetreuung im Grundschulalter ein Investitionsprogramm aufgelegt hat. Der Stadt Verden stehen daraus Fördermittel in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro zur Verfügung. Dazu kommt eine Förderquote von 15 Prozent der Kosten vom Land Niedersachsen. Insgesamt entspricht das nach Angaben des Bürgermeisters einer Förderquote von 85 Prozent bei einer Investition von etwa 1,3 Millionen Euro.

Anja König (CDU) sagte, dass Verden in der komfortablen Situation sei, den gesamten Fördertopf gezielt für die Schule am Lönsweg verwenden zu können. "Weil wir in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten immer wieder in die Grundschulen investiert haben, um sie ganztagstauglich zu machen. Sonst würden wir uns über die 1,1 Millionen Euro nicht so freuen."

Das Ganztagsangebot der Grundschule am Lönsweg wird aktuell von 132 der insgesamt 166 Schülerinnen und Schüler wahrgenommen. Vor allem die Mensa ist dafür viel zu klein, sodass die Kinder in drei Schichten essen müssen.

Ein ehemaliger Klassenraum dient als Betreuungs- und Ganztagsraum. Für mittlerweile deutlich mehr als 100 Schülerinnen und Schüler, die regelmäßig das Ganztagsangebot nutzen, bietet dieser Raum eine nur unzureichende Betreuungsfläche. Sporadische Erweiterungen führen dazu, dass sich die Ganztagsräume über das gesamte Gebäude verteilen, was vor allem an Regentagen die Aufsichtsführung erschwert. Die für Bewegungsangebote zur Verfügung stehende Turnhalle befindet sich nicht in unmittelbarer Nähe zum Schulgebäude und kann insbesondere an Tagen, an denen Lehrer fehlen und eine sichere Begleitung der Kinder somit nicht gewährleistet werden kann, nicht genutzt werden. Deshalb sei die Erweiterung der Schule dringend geboten, so der Stadtrat.

Masterplan Grundschule 2030: Dieser sieht unter anderem vor, dass die Stadt die fünf Verdener Grundschulen jeweils pro Jahr mit 7000 Euro unterstützt, um die pädagogische Weiterentwicklung zu fördern. Außerdem fördert sie das digitale Lernen mit insgesamt 10.000 Euro jährlich.

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