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Die Kandidaten: Christina-Johanne Schröder "Meine Herzensangelegenheit ist die Bekämpfung der Kinderarmut"

"In Teilen meines Wahlkreises ist jedes dritte Kind von Armut betroffen oder bedroht", sagt Christina-Johanne Schröder. Die Bernerin bewirbt sich für die Grünen um ein Bundestagsmandat.
20.09.2021, 17:00 Uhr
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Von Barbara Wenke

Niedersachsens Grüne haben Christina-Johanne Schröder aus Berne für die Wahl im September auf den dritten Listenplatz gewählt, dieser ist bei den Grünen stets einem  Newcomer oder einer Newcomerin vorbehalten. Gleichzeitig steht sie im hiesigen Wahlkreis 28 auch als Direktkandidatin zur Wahl.

Welche inhaltlichen Schwerpunkte vertreten Sie?

Meine drei inhaltlichen Schwerpunkte sind nachhaltiges Bauen und bezahlbares Wohnen sowie die Agrarwende hin zu fairen Preisen für Landwirtinnen und Landwirte, mehr Klimaschutz und tiergerechter Haltung. Meine besondere Herzensangelegenheit ist die Bekämpfung der Kinderarmut. In einigen Teilen meines Wahlkreises ist jedes dritte Kind von Armut betroffen oder bedroht. Die sozialen, psychischen und gesundheitlichen Folgen für Kinder sind in Deutschland schlimmer als in anderen EU-Staaten. Das liegt an der schlechten Kinder- und Jugendpolitik der aktuellen Regierung. Eine Kindergrundsicherung, weniger komplizierte Formulare dafür mehr konkrete Hilfen, bessere Kinderbetreuung und Entlastungen für Alleinerziehende helfen der Seele und dem Geldbeutel.

Wie wollen Sie sich in Berlin für Ihren Wahlkreis einsetzen?

Explodierende Miet- und Grundstückspreise, Kinderarmut, schlechtes Netz und ohne Auto keine Chance von A nach B zu kommen: Das sind alltägliche Probleme vieler Menschen aus meinem Wahlkreis. Wir Grüne haben ein umfassendes Programm, um gleichwertige Lebensverhältnisse auf dem Land und in der Stadt zu schaffen und die soziale Spaltung zu beenden. 2021 kann man nicht mehr ernsthaft eine Autobahn durch den CO2-Speicher Moor bauen wollen oder die Weser trotz steigenden Meeresspiegels vertiefen. Auch der Weiterbau der B212neu führt zu vielen Problemen in Delmenhorst oder Ganderkesee. Profitieren würden sehr viele Menschen von heilen Straßen, besserem ÖPNV, Car-Sharing auch in den Dörfern, intakten Fahrradwegen und schnellerem Internet. In unserem Wahlkreis gibt es viele energieintensive Unternehmen. Deswegen ist es notwendig regenerative Energien wieder auszubauen. Das fängt mit Fotovoltaik-Anlagen für (fast) jedes Dach an und hört mit der Herstellung von grünem Wasserstoff für unsere Industrie auf. So sichern wir den Wirtschaftsstandort, schaffen endlich nachhaltiges Wachstum und viele grüne Arbeitsplätze.

Wie schätzen Sie Ihre Verankerung im Wahlkreis ein?

Schulsprecherin, verschiedene Ehrenämter und seit zehn Jahre Kreistag: Die Wesermarsch ist meine Heimat. Damit mich auch die Menschen im Landkreis Oldenburg und Delmenhorst kennenlernen, habe ich in den letzten vier Jahren unzählige Vereine, Unternehmen und Initiativen besucht. Ich freue mich über jede Einladung.

Welche Aufgabe möchten Sie in Ihrer Fraktion übernehmen?

Der Umbau der Tierhaltung ist aus ethischer Sicht und aufgrund der drohenden Klimakatastrophe ein drängendes Thema. Baugesetzgebung, Tierschutzverordnungen und Emissionsschutz: das sind nur einige Beispiele für Gesetze, die sich widersprechen. Deswegen möchte ich entweder in den Agrar- oder in den Bauausschuss und es dringend besser machen.

Wenn Ihre Partei mitregiert, was sollte sofort umgesetzt werden?

Wenn ein Ei einmal hart gekocht ist, bekommt man es nicht wieder weich. Und genau so ist es mit unserer Lebensgrundlage. Die Klimakatastrophe bedroht uns und unsere Kinder. Wenn wir nicht sofort umsteuern, werden unsere Kinder nicht mehr in Wohlstand und Sicherheit leben. Deswegen haben wir Grüne ein umfassendes Klimaschutzsofortprogramm aufgelegt, mit dem wir Deutschland in den ersten hundert Tagen auf Klimakurs bringen.

Zur Person

Geburtsort: Bremen

Alter: 37

Beruf: Sozialwissenschaftlerin

Parteizugehörigkeit: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Politisch aktiv seit: 2009

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