Der TSV Bardowick setzte seinen Alleingang in der Faustball-Regionalliga Niedersachsen der Männer beim Spieltag im Sport- und Freizeitzentrum Lemwerder fort. Das Team des Gastgebers bot dem ungeschlagenen Tabellenführer zwar ordentlich Paroli, verlor aber trotzdem in zwei Sätzen. Im Spiel zuvor hatte der Lemwerder TV den SV Armstorf II mit einem 2:1-Erfolg auf Distanz gehalten. Der LTV ist jetzt mit 4:6 Punkten Tabellenvierter.
Lemwerder TV – SV Armstorf II 2:1 (11:5, 5:11, 11:3): Die LTV-Startformation mit Patrick Bartelt (Angabe), Daniel Bartelt (Angriff), Matti Kienast (Mitte) und Sebastian Drees sowie Lasse Kienast (Abwehr) stand dem Gegner aus dem Landkreis Cuxhaven zum ersten Mal gegenüber und startete sehr konzentriert und sicher. Ganz anders der SV Armstorf II, der laut LTV-Spielertrainer Julian Aust Abstimmungsschwierigkeiten offenbarte und sich im Offensivspiel im Gegensatz zu seiner Mannschaft viele Fehler erlaubte. Ein ungefährdeter Satzgewinn (11:5) für den LTV war die Folge dieser Umstände.
Auch mit dem Start in den zweiten Durchgang war Aust einverstanden, doch dann hätte sein Team die vereinbarte und bis dahin auch erfolgreiche Marschroute verlassen. Aust: „Das Risiko in Angabe und Angriff wurde deutlich zu hoch gewählt. Viele geschlagene Bälle landeten außerhalb des Feldes oder in der Leine.“ Und da auch die Abwehrleistung von vielen durchaus vermeidbaren Fehlern geprägt war, war der Satz trotz genommener Auszeit beim 2:5 nicht mehr zu gewinnen.
Vor dem Entscheidungssatz setzte Aust auf Besonnenheit: „Mir war wichtig, nicht mit zu viel Aktionismus zu reagieren, sondern dem Team noch einmal zu verdeutlichen, warum wir den ersten Satz so souverän gewonnen hatten.“ Der Plan ging auf. Der LTV fand in unveränderter Aufstellung in die Spur zurück und sicherte sich über 3:2 und 8:2 einen nie gefährdeten Satzgewinn und zwei wichtige Punkte.
Lemwerder TV – TSV Bardowick 0:2 (7:11, 12:14): „Hier war ganz klar mehr drin, dies tat der Stimmung aber keinen Abbruch“, stellte Julian Aust nach einer Partie fest, der er die Attribute packend und hochklassig verlieh. Der LTV, der ohne die privat verhinderten Patrick Suhren und Florian Martin auskommen musste, begann in unveränderter Formation. Und das natürlich mit dem Wissen, dass eine „ganz andere Hausnummer“ (Aust) auf ihn warten würde. Der TSV Bardowick hatte sein erstes Spiel des Tages ebenfalls mit 2:1 gewonnen und sich Verfolger Lübberstedt vom Leib gehalten.
Die klare taktische Vorgabe von Julian Aust lautete, den gegnerischen Angreifer dauerhaft mit den eigenen Angaben aus dem Spiel zu nehmen. Wichtig hierbei sollte auch der Wechsel zwischen kurz und direkt gespielten Angaben sein. Aus dem eigenen Rückschlag heraus sollte anschließend gepunktet werden. „Und dieses Konzept ging tatsächlich über weite Strecken auf“, stellte Julian Aust fest.
Nach dem 5:4 erlaubte sich der LTV allerdings eine kleine Serie von Fehlern, verlor den Anschluss und danach den Satz mit 7:11. „Der Satz war aber keinesfalls schlecht gespielt, eher war es etwas Pech, was uns in den entscheidenden Momenten aus dem Tritt brachte“, resümierte Aust. Der LTV-Spielertrainer sah deshalb keinen Grund, etwas an der Aufstellung und der taktischen Vorgabe zu ändern. Eine gute Entscheidung. Denn die Vorgabe wurde nun sogar noch konsequenter umgesetzt und das zeigte Wirkung.
„Wir führten über 4:2 und 6:4 mit 10:8 und hatten schließlich fünf Satzbälle, die wir leider nicht erfolgreich ausspielen konnten. Allein bei den letzten zwei Angriffen konnte der Gegner nur mit Not noch zwei von Daniel Bartelt gespielte Bälle über die Seite abwehren“, ergänzte Julian Aust. Drei Punkte in Folge befreiten Bardowick aus der Bedrängnis und nahmen Lemwerder die Hoffnung, dem Tabellenführer über den dritten Satz die erste Saisonniederlage beibringen zu können.