Das Kollegium der Grundschule Lemwerder kann sich nun doch vorstellen, drei Klassenräume im Gebäude 5 der ehemaligen Eschhofschule für den eigenen Unterricht zu nutzen. Im November hatten es die Pädagogen abgelehnt, wie von Teilen der Politik vorgeschlagen, mit einem kompletten Jahrgang in die Eschhofschule umzuziehen. Den Umzug eines Jahrgangs lehnt die Schule noch immer ab. Ein dann neben den Standorten Mitte und Deichshausen dritter Standort bringe zu viele organisatorische Probleme, hatte Schulleiterin Eike Glimm bereits vor einem halben Jahr betont.
Die Lehrkräfte möchten die drei Räume ab dem Schuljahr 2023/2024 gerne als Kunst-/Werk- und Musikraum sowie für die Sprachförderung nutzen. Da die Räume bereits direkt im Anschluss an die Sommerferien genutzt werden sollen, wünscht sich die Schule eine Herrichtung in der unterrichtsfreien Zeit. Der vierte Raum in dem Gebäude ist aktuell an das Deutsche Rote Kreuz vermietet.
Außerplanmäßige Ausgaben
Die Kosten für die Ausstattung der Räumlichkeiten wie beispielsweise das Mobiliar belaufen sich nach Schätzung der Schulleitung auf rund 25.000 Euro. Haushaltsmittel stehen dafür nicht zur Verfügung. Sie müssten als außerplanmäßige Ausgabe vom Gemeinderat genehmigt werden. Deshalb wird der Ausschuss für Schulen, Jugend, Sport und Kultur am Donnerstag, 1. Juni, darüber beraten, ob die Politik dem Antrag zustimmen soll.
Eine erste telefonische Abstimmung mit dem Landkreis hat bereits stattgefunden. Nach Auskunft von Fachbereichsleiterin Jutta Zander hält der Landkreis eine Anmietung der Räume ab August für möglich. "Die Miete würde schätzungsweise circa 3500 Euro monatlich inklusive Nebenkosten und Reinigung betragen", kalkuliert die Fachbereichsleiterin. Vertragliche Einzelheiten müssen noch abgestimmt werden. Zuvor müsste der Schulausschuss einen Zeitraum für das Mietverhältnis festlegen.
Vor dem Schulausschuss kommen bereits die Mitglieder des Ausschusses für Soziales, Gesundheit, Familien und Senioren zusammen. Sie lassen sich die im Februar 2022 eingerichtete Tagesbetreuung der Arbeiterwohlfahrt (Awo) vorstellen. Von den Älteren der Gesellschaft schwenken sie anschließend zu den Jüngsten. Die Verwaltung wird einen Bericht über die aktuell in Lemwerder vorhandenen Betreuungsplätze im Krippen-, Kita- und Grundschulbereich geben. Laut einem Antrag der SPD-Fraktion soll die Vorstellung unter anderem die Zahl der Kinder benennen, die zum Start des Kita-Jahres 2023/2024 noch ohne Betreuungsplatz sind.
Die Kommunalpolitiker fragen zudem nach Maßnahmen, um Familien in der Gemeinde kurz- und mittelfristig einen Betreuungsplatz – insbesondere im Krippenbereich – anbieten zu können. Dabei blicken die Antragsteller über das nächste Kita-Jahr hinaus. Sie fordern Auskunft über die erwarteten Anmeldungen in Krippe, Kita und Hort sowie über den damit verbundenen Raumbedarf für die kommenden fünf Jahre. Wissen wollen sie zudem, wie es um die Personalgewinnung für die Betreuungseinrichtungen in der Gemeinde steht, und zwar für alle vier Einrichtungen – die kommunale Kindertagesstätte, die "Bunte Welle" des CVJM sowie die kirchlichen Kindergärten in Altenesch und Bardewisch.
Die Kommunikation der Zu- und Absagen für Krippen- und Hortplätze in Lemwerder hat laut SPD-Fraktion in diesem Jahr für viel Unruhe in der Gemeinde gesorgt. Vielen Eltern sei unklar gewesen, wann und wie sie über die Platzvergaben informiert werden. Entsprechend viele Anfragen habe es im Rathaus gegeben. Dort seien die Eltern aber nicht angehört worden. Die Sozialdemokraten berichten in ihrem Antrag von Telefonumleitungen der zuständigen Verwaltungsfachkräfte sowie davon, dass Bürgerinnen und Bürgern der Zugang zum Rathaus verwehrt worden sei.
Antrag der SPD-Fraktion
Die Fraktion beantragt deshalb, dass den Eltern fortan ein klarer Termin genannt wird, an dem die Zu- oder Absage erteilt wird. Ferner sollten auf der Homepage der Gemeinde sogenannte FAQs, häufig gestellte Fragen, zum Thema Anmeldungen samt Antworten veröffentlicht werden. Mindestens für den Zeitraum der Anmeldewoche sowie rund um den Termin der Zu- und Absagen solle eine Ansprechperson im Rathaus für Rückfragen der Eltern zur Verfügung stehen. Die Strukturierung der Kommunikation mit den Betreuung suchenden Eltern in der Gemeinde soll bis November 2023 aufbereitet werden.
Zum Abschluss des Ausschuss-Marathons beraten die Mitglieder des Ausschusses für Klima, Umwelt und Natur über eine Förderrichtlinie für Balkonkraftwerke. Im Haushalt 2023 sind 8000 Euro für die Förderung selbst genutzter Anlagen bereitgestellt. Bürger sollen einen Zuschuss in Höhe von 200 Euro beantragen können.