Nach dem 3:2-Erfolg gegen den Ahlhorner SV II und der 0:3-Niederlage gegen den Erstplatzierten Ohligser TV verpasste der Lemwerder TV in der 2. Hallen-Faustball-Bundesliga Nord der Frauen erneut mit Platz drei die Aufstiegsrunde zur 1. Bundesliga. Tritt das LTV-Team sportlich inzwischen auf der Stelle?
Anika Langpaap: Ganz von der Hand weisen kann man das nicht, belegten wir die letzten Jahre ja immer so die Plätze eins bis drei. Wir haben aber auch mit den jüngeren Spielern schon etwas mehr Konstanz reinbekommen und zudem einen guten Mix erreicht. Bei uns kommen so mal die jüngeren und auch die älteren Spielerinnen zum Einsatz. Da muss man schon in Kauf nehmen, dass wir nicht Staffelmeister werden. Aber mindestens Platz drei sollte dann doch herausspringen.
Sie sind also mit der Hallensaison und dem dritten Platz zufrieden?
Der zweite Rang wäre auf jeden Fall möglich gewesen. Wir hatten aber auch mit Corona und Verletzungen zu kämpfen. So bin ich mit unserer Platzierung zufrieden.
War beim Saisonabschluss nicht mehr möglich?
Gegen den Ohligser TV (0:3, Anm. d. Red.) war mehr drin, wenn Steffi Suhren und ich mich hier nicht verletzt hätten. Ohligsen hat eine gute Saison gespielt, aber unschlagbar sind sie nicht.
Warum hat es nun nicht mit der Qualifikation zur Aufstiegsrunde in die 1. Hallen-Bundesliga geklappt?
Wir haben die Aufstiegsrunde ja schon vorher gegen Brettorf III und Wardenburg II verspielt. So war das für uns am letzten Spieltag gar kein Thema mehr.
Was kam bei der Mannschaftssitzung direkt nach dem letzten Heimspieltag in Lemwerder heraus?
Wir haben uns hier etwas ausgetauscht und hinterfragt, was für ein Stellenwert der Faustballsport für jeden Einzelnen hat. Für alle Spielerinnen ist es ein schönes Hobby, das viel Spaß macht. Man reist die Spiele aber auch mit dem Ziel an, sie zu gewinnen. Das muss man aber auch auf dem Platz zeigen – dass man unbedingt gewinnen möchte.
Bleiben Sie dem Lemwerder TV weiterhin treu?
Für mich ist Lemwerder mein Team. Ich fühle mich dort superwohl – das ist für mich wie eine kleine Familie. Für mich ist das also keine Frage, dass ich in Lemwerder bleibe.
Wie sieht es in Zukunft mit der Position der Mannschaftsführerin aus?
Da haben wir noch nicht drüber gesprochen. Ich gehe aber davon aus, dass diesen Part wieder Stephanie Suhren übernimmt.
Wie klappt inzwischen die Mischung zwischen den älteren und jüngeren Spielerinnen?
Wir haben in dieser Saison gemerkt, wie wichtig es für uns war, dass die jüngeren Spielerinnen bei uns am Start sind. Beide Seiten profitieren voneinander.
Wer hat sich von den jüngeren Spielerinnen denn am besten entwickelt?
Ich finde, dass sich Maja Stuke gut gemacht hat. Sie übernahm bei uns auch Verantwortung, zudem machten Kathi Jacobs und Insa Stuke einen guten Job.
Sind personelle Veränderungen im Blick auf die Feldsaison in der 2. Bundesliga Nord möglich?
Ich denke, dass wir auch in die Feldsaison mit dem gleichen Personal gehen werden.
Ihr Team wurde in der Hallensaison von Arthur Eggers, Patrick Bartelt und Andrea Besser betreut. Es wurde an der Seitenlinie also oft rotiert. Könnte man da nicht mehr Konstanz reinbekommen?
Arthur und Patrick haben beim Saisonausklang noch einmal ganz klar zum Ausdruck gebracht, dass sie weitermachen. Wenn Andrea Zeit hat, wird sie auch dabei sein.
Besonders vor den Spieltagen konnte man oft auch nicht von einer optimalen Vorbereitung sprechen, weil wiederholt die Sporthalle im Sport- und Freizeitzentrum Lemwerder nicht zur Verfügung stand – oder die Trainingsbeteiligung war nicht zufriedenstellend.
Das Training muss man bei uns auf jeden Fall verbessern – besonders die Beteiligung, und auch wie das Training in Zukunft gestaltet wird. So soll noch mehr auf die Fehler eingegangen werden – wie zum Beispiel die Absprache auf dem Spielfeld.
Wie lange wollen Sie noch Faustball spielen?
Ich habe bislang noch kein Enddatum. Solange es mir noch Spaß macht, ich verletzungsfrei bleibe, wird das noch sehr lange ein Teil meines Lebens sein. Faustball ist eben mein größtes Hobby und ich fühle mich ja auch bei der kleinen Faustball-Familie in Lemwerder sehr wohl.