In der Gemeinde Lemwerder wohnen 6953 Männer, Frauen und Kinder. In der Nachbargemeinde Berne 6884. Das geht aus dem 2022 ermittelten, umgangssprachlich auch bundesweite Volkszählung genannten Zensus hervor. Die statistischen Ämter des Bundes und der Länder veröffentlichten jetzt die neuen Bevölkerungszahlen. Lemwerder verliert demnach 195 Einwohnerinnen und Einwohner. Berne gewinnt 137 hinzu. Der Zensus 2022 ist eine statistische Erhebung von Bund und Ländern zum Stichtag 15. Mai 2022.
„Im landesweiten Vergleich stehen wir als Landkreis Wesermarsch verhältnismäßig gut da“, liest Matthias Wenholt, Erster Kreisrat, aus der Veröffentlichung heraus. „Die summierten Einwohnerzahlen aller Städte und Gemeinden der Wesermarsch betragen zum Stichtag 15. Mai 2022 insgesamt 88.613 Personen." 700 Menschen weniger als die Bevölkerungsfortschreibung auf Basis des Zensus 2011 erwarten ließ. Verglichen mit dem gesamten Bundesland Niedersachsen (minus 2,114 Prozent) und der Region Weser-Ems (minus 1,415 Prozent) fiel der Verlust in der Wesermarsch mit minus 0,784 Prozent moderat aus. Nach dem alten Zensus von 2011 hatte der Kreis laut Mitteilung 89.313 Bewohnerinnen und Bewohner.
Grundlage für Fördermittel-Zuweisung
Die größte Differenz zur Vorausberechnung auf Basis der Daten aus 2011 verzeichneten die beiden Gemeinden am südlichen und nördlichen Ende der Wesermarsch. Lemwerder verzeichnete ein Minus von 2,728 Prozent. Dicht gefolgt von Butjadingen mit 2,654 Prozent. Das größte Plus der neun kreisangehörigen Kommunen beim Einwohnerzuwachs verzeichnete mit 2,031 Prozent die Gemeinde Berne. Zuwächse, allerdings im geringeren Maß, verzeichneten nur noch die Stadt Brake und die Gemeinde Stadland.
„Die Ergebnisse aus dem Zensus 2022 sind maßgebend für viele finanz- und gesellschaftspolitische Entscheidungen, wie zum Beispiel die Verteilung von Ausgleichszahlungen und Fördermitteln", informierte Matthias Wenholt über den Sinn der Umfrage. Des Weiteren liefere der Zensus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft wichtige Grundlagen. So errechnet sich mithilfe der amtlichen Einwohnerzahl auch die Anzahl der Ratsmandate einer Kommune. "Insofern ist die regelmäßige Volkszählung trotz der im Vorfeld teilweise erhobenen Bedenken für unseren Landkreis eine wichtige und richtige Aufgabe, da somit entsprechend zielgerichteter und bedarfsgerechter geplant werden kann“, stellt der Erste Kreisrat fest.
Den exakten Einfluss der statistischen Verfahren auf die Einwohnerzahlen des Zensus 2022 erfahren Kreis-, Stadt- und Gemeindeverwaltungen erst nach der Sommerpause, teilt das Landesamt für Statistik Niedersachsen mit.