Vogelfreunde fiebern der Ankunft eines Schwarzbrauenalbatros auf Helgoland entgegen. Der imposante Vogel mit seiner Spannweite von 2,40 Meter wurde in den vergangenen Tagen bereits zweimal auf dem Weg in Richtung Nordsee beobachtet, wie der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) mitteilt. Die Vogelkundler hoffen, dass der Albatros auf Helgoland wie schon in den Frühjahren 2014 und 2015 spektakuläre Beobachtungen aus nächster Nähe zulässt.
Der Schwarzbrauenalbatros ist normalerweise nur auf der Südhalbkugel unterwegs. Auf der Suche nach Beute segelt er zum Teil wochenlang ohne Pause über das Meer. Dabei legt er auch mal Etappen von 15 000 Kilometern ohne Zwischenstopp zurück, berichteten Wissenschaftler der TU München.
Bis zu 65 Jahre kann ein Albatros alt werden. Mit der Brut beginnt er im Alter von zehn Jahren. Bis dahin streift er über die Meere. „Einige von ihnen kommen, wenn sie – salopp gesagt – herumvagabundieren, auch in die nördlichen Meere,“ sagt Franz Bairlein vom Helgoländer Institut für Vogelforschung.
Und dabei stößt der Albatros auch auf Helgoland. „Es ist in der Region die einzige Insel, die so weit offshore liegt, und daher ein idealer Platz für einen Seevogel“, sagt Bairlein. Der Schwarzbrauenalbatros wird in diesem Frühjahr zum dritten Mal auf der roten Felseninsel erwartet. Doch das ist kein Zeichen für „Treue“, sagt Bairlein. „Man kann sagen, dass der Albatros über Jahre seinem Brutplatz treu ist“ – zum Beispiel den Falklandinseln im Südatlantik. Helgoland sei für diesen Albatros jedoch definitiv kein Brutplatz. „Er kommt hier nur vorbei: Der Schwarzbrauenalbatros ist kein Brutvogel der nördlichen Hemisphäre.“
DPA