Umso schneller die Werften sie fertig bauen, desto besser. Das war vor der Corona-Krise. Seitdem hat die Pandemie manche Branchen komplett zum Stillstand gebracht. Jetzt wollen die Kreuzfahrtreedereien ihre bestellten Schiffe erst zu einem Termin abnehmen, der weit in der Zukunft liegt. Oder sie würden am liebsten sogar ganz auf ihre Bestellung verzichten. Der auf Null runtergefahrene Kreuzfahrttourismus hat den Bedarf nach noch mehr schwimmenden Hotelanlagen auf ein Minimum sinken lassen. Das bringt die Meyer-Werft in ziemliche Bedrängnis.
Das Unternehmen zählt zu den Weltmarktführern im Kreuzfahrtschiffbau. Jetzt sieht sich die Werft zu einem massiven Sparkurs gezwungen. Es droht ein Stellenabbau. Dieser Weg ist alternativlos, um die Kosten spürbar und zeitnah zu senken. Es ist eine von nur wenigen effektiven Möglichkeiten für die Werft, um die Zeit des Nachfragerückgangs zu überbrücken und auf bessere Zeiten zu hoffen.
Gelingt das nicht, dann geht nicht nur der bedeutendste Kreuzfahrtschiffbauer und damit maritimes Know-how verloren, sondern zahlreiche Zulieferfirmen könnten verschwinden.