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Corona Astra-Zeneca wird auch in Bremen und Niedersachsen wieder verimpft

Grünes Licht für den Impfstoff von Astra-Zeneca: Die zuständige Behörde der EU hat das Vakzin noch einmal auf den Prüfstand gestellt. Jetzt wird der Impfstopp auch in Bremen aufgehoben.
18.03.2021, 20:32 Uhr
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Astra-Zeneca wird auch in Bremen und Niedersachsen wieder verimpft
Von Thorsten Waterkamp

Nach der Entwarnung der europäischen Arzneimittelbehörde EMA im Fall des Impfstoffs Astra-Zeneca hat Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) einen uneingeschränkten Einsatz des Vakzins angekündigt. Die Erstimpfungen mit dem Präparat sollen an diesem Freitag wieder aufgenommen werden, sagte Bovenschulte dem WESER-KURIER. Das EMA-Votum sei „eine gute Entscheidung“, da der Nutzen die Risiken übersteige.

Niedersachsen impft ebenso wieder mit Astra-Zeneca

Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil will die abgesagten Impftermine schnellstmöglich neu ansetzen lassen. Astra-Zeneca werde dringend benötigt und sei ein elementarer Teil des Impfplans. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte die Impfungen mit dem Präparat in Deutschland am Montag vorerst gestoppt. Auch andere Länder setzten die Impfungen aus. Am Donnerstagabend gab Spahn wieder grünes Licht für das Vakzin.

„Angesichts von europaweit rund 20 Millionen Impfungen mit dem Vakzin von Astra-Zeneca hat es 20 Vorkommnisse gegeben“, sagte EMA-Chefin Emer Cooke. Dies sei „deutlich weniger als erwartet“. Man habe auch einige sehr „spezielle“ Berichte über ungewöhnliche Verläufe untersucht und einzeln geprüft. Es gebe jedoch bisher keinen „zwingenden Schluss“, dass zwischen den aufgetretenen Blutgerinnseln und dem Impfstoff ein ursächlicher Zusammenhang bestehe. Man werde deshalb die Situation weiter beobachten und eine zusätzliche Warnung vor Thrombosen in den Hirnvenen als mögliche Nebenwirkungen aufnehmen.

Nutzen sehr viel größer als potenzielle Risiken

Auch die Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Sabine Strauss, bezeichnete den Nutzen des Impfstoffes als „sehr viel größer“ als die potenziellen Risiken. Vor diesem Hintergrund verzichtete die EMA darauf, das Vakzin nur für bestimmte Altersgruppen oder Menschen ohne besondere Vorerkrankungen vorzusehen. Astra-Zeneca geht also mit einem Blankoscheck aus der EMA-Prüfung heraus und steht für die weitere Impf-Kampagne in den Mitgliedstaaten uneingeschränkt zur Verfügung.

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Für die EMA sind solche Verdachtsfälle keine neue Herausforderung. Innerhalb der Behörde wurde schon vor Jahren ein spezielles Gremium, der sogenannte Pharmakovigilanz-Ausschuss, eingerichtet, dem Arzneimittel-Experten aus allen Mitgliedstaaten angehören. Dieser Kreis zog bei der Prüfung von Astra-Zeneca mehrfach internationale Medizinexperten für Thrombose-Erkrankungen hinzu. Bei dem Prüfprozess der EMA werden beobachtete und erwartete Nebenwirkungen eines Präparates einander gegenübergestellt und dann gefragt, ob sich bestimmte Erkrankungen bei Geimpften auffällig häufen. Laut EMA ist die Anzahl der thromboembolischen Ereignisse bei geimpften Personen insgesamt nicht höher als bei der Allgemeinbevölkerung.

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