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Kommentar über ein Zuwanderungsgesetz Ausbildung und Arbeit sind wichtige Bausteine der Integration

Ein aktueller Vorschlag soll Asylbewerbern eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung in Aussicht stellen. Vorraussetzung hierfür ist eine gute Integration und Arbeit. Es kommentiert Volker Müller.
02.09.2018, 21:05 Uhr
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Von Volker Müller

Der Vorschlag kam aus Schleswig-Holstein, der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil unterstützt ihn und mittlerweile wird bundesweit diskutiert: Asylbewerber, die gut integriert sind und arbeiten, sollen hier eine dauerhafte Perspektive erhalten. Es geht um Menschen, die lange auf die Entscheidung über ihren Asylantrag warten. Derzeit gilt: Wenn sie länger als drei Monate im Land sind, nicht mehr in einer Aufnahmeeinrichtung wohnen müssen und nicht aus einem sicheren Herkunftsstaat stammen, kann die Ausländerbehörde mit Zustimmung der Bundesagentur für Arbeit eine Arbeitserlaubnis erteilen. Eine Ausbildung oder ein Praktikum bedarf sogar keiner Zustimmung.

Statt monate- oder jahrelang zum Nichtstun verurteilt zu sein, können die Asyl-­suchenden so einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen, lernen durch die Arbeit besser die deutsche Sprache und sind nicht auf staatliche Leistungen angewiesen. Die Unternehmen können motivierte Mitarbeiter gut gebrauchen: Flüchtlinge machen auf dem Ausbildungsmarkt immerhin schon 7,6 Prozent der Bewerber aus. Ohne sie wären die Zahlen der Ausbildungsbewerber noch weiter rückläufig. Wir müssen daher verstärkt Einwanderer in den Arbeitsmarkt bringen und gezielte Qualifikations- und Bildungsangebote für sie und auch für Langzeitarbeitslose auf den Weg bringen.

Niedersächsische Unternehmen investieren in zukünftige Fachkräfte, indem sie Menschen ausbilden. Wenn diese dann nach der Ausbildung nicht bleiben dürfen, gehen uns Fachkräfte und wertvolles Know-how verloren. Das Wichtigste ist, dass Ausbildungen abgeschlossen werden können, unabhängig vom Ausgang des Asylverfahrens. Sonst wäre alles Engagement der Arbeitgeber umsonst: Wozu ein Haus bauen und dann wieder abreißen?

Die Zuwanderung in Deutschland muss dringend geregelt werden: Wir brauchen ein Zuwanderungsgesetz, das die kontrollierte Zuwanderung qualifizierter Arbeitskräfte ermöglicht. Deutschland muss die Einschränkungen im Zuwanderungsrecht abbauen. Dazu gehört, ausländische Berufsabschlüsse schneller anzuerkennen und Weiterbildungsmöglichkeiten anzubieten. Ausbildung und Arbeit sind wichtige Bausteine der Integration von Zuwanderern. Wer qualifiziert ist, die Sprache spricht, eine Ausbildung hier gemacht hat und Arbeit hat, sollte bleiben können.

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Unser Gastautor

ist Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen (UVN). Der gebürtige Saarbrückener hat Rechtswissenschaften und Soziologie studiert.

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