Donald Trump macht Ernst mit den Zöllen gegen Mexiko, Kanada und China. Als Nächstes sind die Europäer dran. Wer glaubt, mit diesem Präsidenten verhandeln zu können, verkennt seine Motivation. Die Hoffnungen deutscher Politiker im Wahlkampf, sie könnten Deals aushandeln, zeugen von einer kolossalen Fehleinschätzung. Wer sich auf Trump einlässt, wird am Ende den Kürzeren ziehen.
Die Antwort auf die Bedrohung des wirtschaftlichen Wohlstands in Europa kann nicht der Versuch einer Besänftigung Trumps sein. Stattdessen muss die Europäische Union zusammenrücken. Wirtschaftlich ist sie ein Kraftpaket, das seine eigenen Interessen selbstbewusst vertreten sollte. Deutschland als größte Volkswirtschaft muss dabei der Motor sein. Dazu benötigt es einen Kanzler, der entschlossen die europäische Einigkeit organisieren kann. Nur so kann der Kontinent seine Interessen in einer Welt schützen, in der die USA zu einem unberechenbaren Partner geworden sind.