All die Appelle an die Franzosen, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen, haben nicht gefruchtet. Die Beteiligung bei diesen Regionalwahlen befand sich auch in der zweiten Runde auf einem ähnlich niedrigen Niveau wie in der ersten vor einer Woche, als nur jeder Dritte seine Stimme abgab. Gleichgültigkeit, Verdruss, Resignation spielen eine große Rolle bei der hohen Enthaltung gerade vieler Jungwähler. Hinzu kommt der Eindruck, dass es bei regionalen Wahlen ohnehin um wenig geht: Entschieden wird im Zentralstaat Frankreich fast alles in Paris. Und zwar vom Präsidenten.
Das allgemeine Desinteresse kam bei diesen Regionalwahlen den etablierten Amtsinhabern der traditionellen Volksparteien zugute, während sowohl die Regierungspartei LREM als auch der rechtsextreme Rassemblement National das Nachsehen hatten: Sie gewannen keine einzige Region. Für die Präsidentschaftswahl im April 2022 ist das Ergebnis dennoch nur bedingt aussagekräftig. Bislang sieht alles nach einer Wiederauflage des Duells Macron - Le Pen aus, auch wenn ihren Parteien die regionale Verankerung fehlt.