Zunehmend mehr Landwirte in Niedersachsen und Bremen entscheiden sich für Bio-Produktion ohne Chemie auf ihren Äckern und in ihren Ställen. Schon fast 2000 Betriebe zeigen, wie das geht. Das ist eine gute Nachricht für alle, denen der Schutz von Insekten, das Wohl der Nutztiere und die Rettung des Klimas am Herzen liegen. Die Entwicklung belegt: Der Wille der Verbraucher, die nach Bio-Eiern, Bio-Milch und regionalem Bio-Obst oder Gemüse fragen, bleibt nicht unerwidert.
Bauern wollen protestieren
Gerade der Wunsch nach Bio-Milch hat viele Milchbauern zum Umdenken gebracht. Bei Eiern können die Bauern in Niedersachsen den Bedarf derzeit nicht mal im eigenen Land decken. Viele andere wollen am Dienstag mit ihren Landmaschinen in die Städte fahren. Sie sind gegen Pestizid-Verbote, Begrenzung von Nitrat-Dünger und wollen Subventionen vor allem für ihre Flächen haben. Und sie wollen nicht, dass aufgeklärte Städter sie mit Auflagen stören. Stattdessen verbreiten sie krude Theorien von undichten Kanalnetzen, aus denen Nitrat und Antibiotika ins Grundwasser laufen.
Die Politik sollte sich von den rückwärtsgewandten Forderungen nicht irre machen lassen. Die Mehrheit der Bürger, die die teuren Subventionen für die Landwirtschaft mit ihren Steuern aufbringen, wünscht einen Sinneswandel auf dem Land.