Bremen. Am Donnerstag konstituiert sich in der Bremischen Bürgerschaft ein neues ständiges Gremium, das insbesondere angesichts der Querelen um die Bremer Landesbank (BLB) große Bedeutung erlangen könnte. Der Controlling-Ausschuss soll sich um die mehr als 60 Unternehmen kümmern, an denen Bremen beteiligt ist. Vorsitzender ist der SPD-Abgeordnete Arno Gottschalk, ein diplomierter Ökonom. Als Stellvertreter fungiert Jörg Kastendiek, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion.
Ganz oben auf der Agenda wird nach Auskunft von Gottschalk die BLB stehen. Der Landesbank geht es schlecht, sie ist wegen fauler Schiffskredite in Schieflage geraten und steht vor der Übernahme durch die NordLB. „Uns wird zum Beispiel interessieren, in welchem Maße von der BLB Abschreibungen vorgenommen wurden und welche Absicherungen es gab“, sagte Gottschalk im Interview mit dem WESER-KURIER. Der Controlling-Ausschuss ist auf Initiative der CDU zustandegekommen.
Für ihren Misstrauensantrag gegen Finanzsenatorin Karoline Linnert dürfen die Christdemokraten auf mehr Unterstützung hoffen als zunächst absehbar. Linke und FDP wollen den Antrag am Freitag in der Sondersitzung der Bürgerschaft nun doch unterstützen. Zur Abstimmung dürften alle Fraktionen versuchen, vollzählig zu erscheinen – die einen, um Linnert den Rücken zu stärken, die anderen, um sie zu stürzen.