Die „Methode Trump“ nutzt sich ab. Spätestens seit dem G 7-Gipfel in Kanada, als der US-Präsident auf dem Rückflug per Twitter das gerade erst unterschriebene Schlussdokument aufkündigte, wissen die Verbündeten, dass sie sich bei diesem Mann aus Washington auf alles einstellen müssen. Die Attacken Trumps beim Frühstückstoast in Richtung Deutschland sind nicht nur eine diplomatische Rüpelhaftigkeit, sie sollen auch verdecken, dass die Vereinigten Staaten verärgert sind, weil Deutschland und die EU ihr Gas in Russland einkaufen, statt Fracking-Gas aus den USA zu importieren. Doch ungerechtfertigte Vorwürfe haben Trump nie gestört.
In der Sache hat der Mann nicht völlig Unrecht. Die Diskussion um die zwei Prozent, die für Verteidigung ausgegeben werden sollen, würde anders verlaufen, wenn wenigstens das vorhandene Material einsatzbereit und nutzbar wäre. Doch eine Bundeswehr, deren Panzer nicht mal mehr aus der Garage kommen, hinterlässt kein vertrauenserweckendes Bild. Wenn dann noch Investitionen fehlen, darf sich niemand wundern, dass unsere Freunde in der Nato unruhig werden.