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Kommentar über Altersarmut Es muss mehr gehandelt werden

Ohne einen Wandel auf dem Arbeitsmarkt wird Altersarmut weiter wachsen. Nicht jede Arbeit kann reich machen, aber sie sollte die Menschen nicht zu Bittstellern machen, schreibt Hans-Ulrich Brandt.
14.11.2019, 18:00 Uhr
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Es muss mehr gehandelt werden
Von Hans-Ulrich Brandt

Es ist ein bisschen wie beim Klimawandel: Geredet wird über die zunehmende Altersarmut in Deutschland schon länger, gehandelt wird weniger. Und es gibt sogar Menschen, die die Tatsache völlig leugnen. Altersarmut, wo denn? Deutschland ist doch ein reiches Land.

Ja, stimmt. Aber es ist auch das Land mit dem größten Niedriglohnsektor in Europa. Sieben Millionen Menschen verdienen unter 10,20 Euro die Stunde. Und das Schleifen der Tarifbindung gibt selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel zu denken, die sich mehr Tarifverträge zum Schutz der Arbeitnehmer wünscht.

Wer aber nur prekär beschäftigt ist, wird im Alter kaum eine Rente erhalten, die über dem Niveau der Grundsicherung liegt. Daran wird auch die Grundrente, wenn sie 2021 kommt, nichts Grundlegendes ändern. Und für die nächsten Jahre wächst der Druck auf die Sozialsysteme noch. Die Rentenversicherung steht vor einem Reformstau. Klar ist aber auch: Ohne einen Wandel auf dem Arbeitsmarkt wird Altersarmut weiter wachsen. Nicht jede Arbeit kann reich machen, aber sie sollte auskömmlich sein – und die Menschen nicht zu Bittstellern machen.

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