Das Land Bremen befürchtet eine Grippewelle unter Flüchtlingen. Deshalb plant die Gesundheitsbehörde eine Impfkampagne in Notunterkünften wie Zelten, Übergangswohnheimen und Erstaufnahmen. „Sie soll in den nächsten zwei bis drei Wochen anlaufen“, sagte die Sprecherin der Behörde, Christina Selzer. Für 3000 Erwachsene und 1000 Kinder sei Impfstoff bestellt worden. Hintergrund sei, dass die Menschen in den Unterkünften auf engstem Raum zusammenleben, dadurch sei das Risiko für eine Ansteckung besonders hoch. Nach Auskunft der Sozialbehörde sollen bis Anfang Dezember zudem elf neue winterfeste Zelte aufgestellt werden: einerseits als zusätzliche Standorte, andererseits um bisherige, nicht winterfeste Zelte zu ersetzen.
Genau 109 Flüchtlinge kamen am Sonnabend in der Jugendherberge Nordenham an, die als kommunale Notaufnahmeeinrichtung ausgestattet worden ist. Bereits am Abend waren nur noch 38 von Ihnen vor Ort. Alle anderen waren entweder zu Verwandten oder, wie es von den Organisatoren hieß, mit dem Ziel Skandinavien weitergereist. Dass Flüchtlinge sich der Verwaltung entziehen, ist kein Einzelfall. „Schwund“ sagt dazu der Leiter der niedersächsischen Landesaufnahmebehörde, Stefan Pankratowitz: „Die Flüchtlinge sind keine Gefangenen. Wir haben überhaupt keine Handhabe, ihnen die Weiterreise zu verwehren.“ Berichte Seiten 6, 9 und 14