Ein bekanntes chinesisches Sprichwort lautet: „Gib einem Mann einen Fisch, und du ernährst ihn für einen Tag. Lehre ihm das Fischen, und du ernährst ihn für sein Leben.“ Dieser Ratschlag, eher auf die Befähigung zur Selbsthilfe zu setzen, gilt auch für die jetzt vereinbarte deutsche Unterstützung für eine Produktion von weitreichenden Raketen in der Ukraine. Diese Waffen braucht das Land dringend, um die Militärstützpunkte im russischen Hinterland erreichen zu können, von denen zahlreichen Angriffe ausgehen. Ihr Einsatz wäre zweifellos legitim.
Allerdings ist es viel sinnvoller, eine solche Produktion in der Ukraine aufzubauen als entsprechendes Kriegsgerät aus deutschen Beständen zu liefern. Beim Bau von Drohnen hat Kiew bereits gewaltige Fortschritte gemacht, warum sollte das nicht bei Raketen und Marschflugkörpern möglich sein? Die schnelle Reaktion aus dem Kreml auf den Deal und die Einladung zu neuen Friedensgesprächen zeigt, dass diese Entscheidung auch Moskau nicht ganz unbeeindruckt lässt.