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Herausforderungen im Herbst Nerven bewahren

Tankrabatt und Neun-Euro-Ticket enden, die Gasumlage kommt - der September markiert den Start in den Herbst mit all seinen Herausforderungen. Vom nächsten Mittwoch an gilt: Nerven bewahren, meint Anja Maier.
27.08.2022, 19:00 Uhr
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Nerven bewahren
Von Anja Maier

Zugegeben, es fühlt sich ein bisschen nach dem Anfang vom Ende an. Oder sagen wir besser: wie ein Aufbruch ins Ungewisse. Wenn am Mittwoch kommender Woche der Monat August endet, läuft nicht nur das Neun-Euro-Ticket aus. Also die Zeit, die wir in vollen Zügen genossen haben. Der eine mehr, die andere weniger. Der September markiert zugleich den Start in den Herbst mit all seinen ­Herausforderungen.

Damit ist nicht gemeint, dass dann tatsächlich private Pools nicht mehr mit Gas und Strom beheizt werden dürfen. Wer hat derlei schon? Und, noch wichtiger: Wer sollte kontrollieren, ob Frau Müller ihr Badewasser anwärmt? Genau. Niemand.

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Unübersehbar für alle aber wird sein, wenn Gebäude und Denkmäler nach zehn Uhr abends oder nach Mitternacht nicht mehr beleuchtet werden. Und spürbar wird sein, dass öffentliche Gebäude wie Rathäuser, Museen oder Theater nur noch bis maximal 19 Grad beheizt ­werden. Ebenso, wenn es auch am Arbeitsplatz kühler wird. 19 Grad müssen auch hier reichen. Es empfiehlt sich also, immer eine Jacke mit sich zu führen. Auch deshalb, weil nach diesem unendlich heißen und trockenen Sommer das Klimapendel in Richtung Starkregen ausschlagen könnte.

Alles in allem beginnt mit dem September das, worauf die Politik die geschätzte Wählerschaft seit Beginn des Krieges in der Ukraine und den damit verbundenen Schwierigkeiten vorbereitet hat. Es wird unkomfortabler, noch teurer, insgesamt unerfreulicher. Das Land muss jetzt mal zeigen, was es so abkann.

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Nach allem, was im zurückliegenden Sommer zu hören und zu lesen war, scheint da nicht allzu viel Puffer zu sein. Das mag daran liegen, dass die Koalitionäre selbst nicht gerade den Eindruck erweckt haben, als hätten sie einen untereinander abgestimmten Plan. Tankrabatt, Gasumlage, Neun-Euro-Ticket – jede Partei bedient ihre eigene Wählerschaft.

Dass die breite Bevölkerung den Eindruck gewinnt, der Nachbar bekomme womöglich mehr als man selbst, ist einer der unschönen Effekte dieser Politik des Löcherstopfens. Ab nächsten Mittwoch heißt es also: Nerven bewahren.

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