Der furchtbare Anschlag von Solingen ist Wasser auf die Mühlen der rechten Hetzer. Wieder hat ein Tatverdächtiger aus Syrien wahllos mit einem Messer auf Unschuldige eingestochen und drei Menschen getötet. Es scheint sich herauszukristallisieren, dass der mutmaßliche Täter bei einer konsequenten Umsetzung der geltenden Gesetze nicht mehr in Deutschland gewesen wäre. Dass die Behörden bei Abschiebungen lasch vorgehen könnten, machte kürzlich ein Schreiben der niedersächsischen Landesaufnahmebehörde deutlich. Danach sollten Personen auf freien Fuß gesetzt werden können, die sich der Maßnahme widersetzen.
Warum in diesem Fall der 26-Jährige Syrer nach seinem zwischenzeitlichen Untertauchen nicht sofort nach Bulgarien abgeschoben, sondern nach Solingen geschickt wurde, auf diese Frage werden die zuständigen Behörden Antwort geben müssen. Das ist auch im Interesse aller unbescholtenen muslimischen Migranten in Deutschland, die jetzt von rechten Hetzern unter Generalverdacht gestellt werden.