Bremen. Der Unmut der Geschäftsleute in der Bahnhofstraße über den Drogenhandel direkt vor ihrer Läden hält an. Die Rauschgiftdealer würden Kunden vergraulen und die Mitarbeiter der Geschäfte verängstigen, lautet die Klage. Und auch damit noch nicht genug: Die Kundentoiletten einiger Geschäfte würden als Drogenbunker genutzt. Der Besitzer der Immobilie sieht inzwischen die Sicherheit seiner Mieter sowie deren Besuchern und Kunden nicht mehr gewährleistet. Er lässt über seine Anwälte prüfen, ob Möglichkeiten bestehen, die Stadt aufzufordern, mehr für die Sicherheit zu tun.
Bei der Polizei sind die Klagen der Gewerbetreibenden angekommen. Sie versucht mit offenen wie verdeckten Maßnahmen die Situation vor Ort zu beruhigen, erklärt der Leiter der Bremer Schutzpolizei, Rainer Zottmann. Dazu gehören unter anderem die verstärkte Präsenz der Polizei vor Ort durch Fußstreifen sowie die Ermittlungen ziviler Einsatzkräfte. „Wir sind dabei, da Grund reinzubekommen, aber das geht nicht von jetzt auf sofort.“
Hoffnungen beim Versuch, den Straßenverkauf von Drogen eindämmen zu können, setzt Zottmann auf Erfahrungen aus Berlin. Dort hat der Senat vor einem guten Jahr den Rauschgifthändlern im Görlitzer Park mit einer „Null-Toleranz-Strategie“ den Kampf erklärt. Seither gehen Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichte im engen Schulterschluss gegen die Dealer vor.