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Ben Zimmermann über Becks Rücktritt Kommentar: Standesgemäß

Ja, schon klar: Wenn jemand am Boden liegt, sollte man nicht nachtreten. Das gilt auch für Politiker, die über irgendwelche Affären stolpern.
03.03.2016, 00:00 Uhr
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Kommentar: Standesgemäß
Von Ben Zimmermann

Ja, schon klar: Wenn jemand am Boden liegt, sollte man nicht nachtreten. Das gilt auch für Politiker, die über irgendwelche Affären stolpern.

In der Personalie Volker Beck lässt sich eine gewisse Häme jedoch nicht ganz verkneifen. Und das hat gleich mehrere Gründe: Der Grüne war stets einer derjenigen, die am lautesten riefen, wenn es um die Verfehlungen von Politiker-Kollegen ging – jüngst zu besichtigen nach dem unsäglichen Twitter-Post der CDU-Krawallbeauftragten Erika Steinbach zur Flüchtlingskrise. Man könnte auch sagen: Beck warf stets die dicksten Brocken. Nun merkt er, dass er im Glashaus sitzt.

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Zum anderen hat sich seine Partei längst vom einstigen Bürgerschreck zum Sittenwächter gewandelt. Die Rebellenpose ist der Oberstudienrat-Attitüde gewichen. Und die Legalize-it-Romantik ist nur noch eine fade Folklore, eine blasse Erinnerung an alte Kiffer-Zeiten.

Insofern ist Becks Abgang wenigstens standesgemäß. Nicht auszudenken, man hätte ihn am Veggie-Day mit einem saftigen Steak aus konventioneller Massentierhaltung erwischt! Claudia Roth hätte ihm die Löffel lang gezogen. ben.zimmermann@weser-kurier.de

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