Noch sind virtuelle Zahlmittel nicht viel mehr als ein Nischenphänomen. Doch das kann sich schnell ändern. Die EU-Kommission hätte schon vor zwei Jahren den Appellen des Europäischen Parlaments folgen und an einer Gesetzgebung arbeiten können, die den digitalen Handel mit den Kryptowährungen einschließt. Denn es ist absehbar, dass der Markt dafür wächst – und das sehr schnell.
Dazu braucht man sich nur die Zuwachsraten von Bitcoin im vergangenen Jahr anzusehen. Die EU will ein europäisches Silicon Valley schaffen, den digitalen Binnenmarkt vorantreiben. Doch das zögerliche Verhalten zeigt einmal mehr, dass die Gemeinschaft den Entwicklungen hinterherhinkt.
Eine Währung macht aus, dass sie staatlich kontrolliert wird. Im Fall von Bitcoin und Co. bestimmen Rechner den Kurs – es gibt kein Auffangnetz und keinen Anlegerschutz. Dessen sollten sich Spekulanten bewusst sein. Viel schwerer aber wiegt das Potenzial für zwielichtige Geschäfte – das organisierte Verbrechen bis hin zu Terrororganisationen haben bislang leichtes Spiel, sich online Geld zu beschaffen. Dem muss die EU schnell einen Riegel vorschieben.