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Kommentar zum Kölner Missbrauchs-Skandal Freispruch zweiter Klasse

Das neue Gutachten zum Kölner Missbrauchs-Skandal entlastet den umstrittenen Kardinal Rainer Maria Woelki. Doch es bleibt eine moralische Schuld, meint Benjamin Lassiwe.
19.03.2021, 05:00 Uhr
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Von Benjamin Lassiwe

Kardinal Rainer Maria Woelki hat einen Freispruch erhalten. Das von ihm beauftragte Gutachten der Kölner Kanzlei Gercke und Wollschläger attestiert dem Erzbischof von Köln, keine Pflichtverletzungen begangen zu haben. Und der in den letzten Monaten massiv unter Kritik geratene Erzbischof nutzt die Chance, die ihm die Anwälte bieten: Er inszeniert sich als harter Aufklärer und schickt seinen Weihbischof Dominikus Schwaderlapp sowie den Offizial Günter Assenmacher in die Wüste.

Aber reicht das aus? Mitnichten. Denn Woelki war mit dabei. Er war ein Teil des Systems. Er hatte zwar keine Verantwortung, aber er hätte wissen können, wie bräsig und unverantwortlich die Kölner Kirchenverwaltung mit den Missbrauchsvorwürfen gegen Priester umgegangen ist.

Woelki ist zwar freigesprochen worden, doch die moralische Schuld, die der Kölner Kardinal selbst trägt, kann ihm kein Gutachten mehr abnehmen. Sie wird er vor dem eigenen Gewissen, vor den Betroffenen und vor Gott verantworten müssen.

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