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Vatikan Papst empfängt Trump - US-Präsident spricht von "großer Ehre"

Handschlag vom Pontifex: Papst Franziskus hat US-Präsident Donald Trump zu einer Privataudienz im Vatikan empfangen. Der Besuch sei ihm eine "große Ehre", erklärte Trump am Mittwochmorgen.
24.05.2017, 07:04 Uhr
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Handschlag vom Pontifex: Papst Franziskus hat US-Präsident Donald Trump zu einer Privataudienz im Vatikan empfangen. Der Besuch sei ihm eine "große Ehre", erklärte Trump am Mittwochmorgen.

Der Papst schaute zunächst sehr ernst, später lächelte er aber auch viel. Die etwa dreißigminütige Audienz war die erste Begegnung zwischen dem Katholikenoberhaupt und dem Republikaner, die bei zentralen politischen Themen grundsätzlich andere Anschauungen vertreten.

Trump wurde bei der Ankunft begleitet von seiner Frau Melania und Tochter Ivanka, die beide schwarze Kleider und schwarze Schleier trugen. Begrüßt wurden sie vom deutschen Präfekten des Päpstlichen Hauses, Georg Gänswein.

Kurz vor dem Besuch von Trump hatte sich Franziskus offen gezeigt und gesagt, dass er auf einen aufrichtigen Austausch mit dem US-Präsidenten hoffe. Trumpäußerte sich ähnlich.

Politische Positionen liegen weit auseinander

Er und der Papst gelten als sehr unterschiedliche Persönlichkeiten. Auch ihre politischen Positionen liegen weit auseinander, vor allem bei den Themen Migration und Umweltschutz.

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Der Papst hatte Trump im Wahlkampf für sein Vorhaben kritisiert, eine Mauer an der Grenze zu Mexiko zu bauen. Trump nannte diese Äußerungen schändlich und sagte, Franziskus sei von Mexikos Regierung irregeleitet worden.

Trump ist nicht für eine überzeugte Religiosität bekannt. Andere Präsidenten zeigten ihren Glauben oft leidenschaftlich, bei dem 70-Jährigen fehlt das. Er ist Presbyterianer, das ist der größte Zweig der reformierten Kirchen. Er bezeichnet sich als Protestant. Mit dem christlichen Gedanken der Vergebung kann er nach eigenem Bekunden nichts anfangen.

Warum trugen Melania und Ivanka Trump schwarze Schleier?

First Lady Melania Trump (47) und Donald Trumps Tochter Ivanka (35) kamen in schwarzen wadenlangen Kleidern inklusive schwarzem Schleier zum Besuch bei Papst Franziskus. Die beiden stehen damit in guter Tradition beim Vatikan. Denn schon vor ihnen kamen berühmte Frauen in ähnlicher Tracht zum Katholiken-Oberhaupt: So zum Beispiel Prinzessin Diana, als sie 1985 den damaligen Papst Johannes Paul II. mit ihrem Mann Prinz Charles besuchte. Und auch Dianas Nachfolgerin an der Seite von Charles, Camilla, trug einen schwarzen Schleier, als sie Papst Benedikt XVI. traf. Auch Ex-First-Lady Michelle Obama kam in gleicher Kleidung zu Benedikt.

Es entspricht dem Protokoll bei Privataudienzen, in Schwarz zu kommen, ein Schleier ist aber nicht vorgeschrieben. So wählte Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrem Besuch bei Franziskus einen schwarzen Hosenanzug ohne Schleier. Genauso wie Hollywoodstar Angelina Jolie, die ein schwarzes Outfit ohne Kopfbedeckung trug. Aber es muss auch nicht immer Dunkel sein: Camilla kam erst im April ganz in Beige zu Franziskus. Und Fürstin Charlène von Monaco kam einst in einem weißen Kleid mit weißem Schleier. Wichtig ist vor allem wie bei Besuchen in katholischen Kirchen auch: Auf keinen Fall zu grell und zu sexy - und immer die Schultern bedecken.

Greenpeace schickte Trump eine "Botschaft"

Am Vorabend des Besuchs von Donald Trump bei Papst Franziskus hat die Umweltorganisation Greenpeace eine besondere Botschaft an den US-Präsident gerichtet. Den Aktivisten gelang es trotz scharfer Sicherheitsvorkehrungen rund um den Vatikan, die Kuppel des Petersdoms mit der Aufschrift "Planet Earth First" anzustrahlen. Dies sei eine Anspielung auf Trumps Motto "America First", hieß es in einer Mitteilung von Greenpeace Italien. Der Klimaschutz müsse oberste Priorität haben.

Der Besuch in Rom war zugleich Donald Trumps erster Aufenthalt in Europa als Präsident. Überall in der Stadt waren die Sicherheitsvorkehrungen extrem hoch. Am Petersplatz sammelten sich zahlreiche Touristen, die auf Einlass zur mittwochs üblichen Generalaudienz warteten.

Im Anschluss an die Audienz wollte der Präsident sich zu Gesprächen mit Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella und Regierungschef Paolo Gentiloni treffen. (dpa)

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