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Kommentar über Niedersachsen Schäbig

Der überraschende Übertritt von Elke Twesten zur CDU ist egoistisch und schäbig. Und er tritt den 2013 manifestierten Wählerwillen mit Füßen, schreibt Peter Mlodoch.
04.08.2017, 21:25 Uhr
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Schäbig
Von Peter Mlodoch

Politik ist manchmal ein brutales Geschäft. Da will eine grüne Hinterbänklerin eine demokratische Entscheidung ihrer Basis nicht akzeptieren und tritt dann völlig unvermittelt einen Rachefeldzug an. Der überraschende Übertritt zur CDU ist egoistisch und schäbig. Und er tritt den 2013 manifestierten Wählerwillen mit Füßen – unabhängig von den derzeitigen schlechten Umfragewerten für Rot-Grün.

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Die Wut und Enttäuschung bei SPD und Grünen ist mehr als verständlich. Doch statt lange zu lamentieren, zeigt die Koalition plötzlich die in den vergangenen viereinhalb Jahren so manches Mal vermisste Handlungsstärke. Ministerpräsident Stephan Weil spricht sich in Übereinkunft mit dem grünen Bündnispartner sofort für rasche Neuwahlen aus, vermeidet eine quälende Hängepartie, nutzt den Hinterhalt geschickt zum Gegenangriff und lässt die CDU mit ihrer lautstarken Rücktrittsforderung ins Leere laufen.

Die Union sollte nicht zu früh frohlocken. Zumal mündige Wähler Verrat gar nicht schätzen. Und die Ex-Grüne Elke Twesten? Sie steht mit leeren Händen da. Ob ihre neuen Parteifreunde sich auch in den nächsten Jahren dankbar zeigen, darf bezweifelt werden.

hannover@weser-kurier.de

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