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Kommentar zu Antisemitismus an Schulen Vermintes Gelände

Wenn antisemitische Beleidigungen auf Schulhöfen die Runde machen, sind Lehrer zum Handeln aufgefordert. Um das Thema aufzugreifen, können sie sich Hilfe von außen holen, schreibt Sara Sundermann.
28.03.2018, 21:51 Uhr
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Vermintes Gelände
Von Sara Sundermann

Religiöses Mobbing an Schulen kommt immer wieder vor, auch in Bremen. Wenn es mehr Kinder gibt, deren Familien aus dem Nahen Osten kommen, rückt der Israel-Palästina-Konflikt näher an Deutschland heran. Von einem importierten Antisemitismus zu sprechen, greift aber zu kurz: Studien kommen zu dem Schluss, dass rund 20 Prozent der Deutschen antisemitische Haltungen teilen. Deshalb sollte man bei diesem Thema nicht eine Gruppe in den Fokus nehmen, sondern alle.

Was können Lehrer tun, die Vorfälle mitbekommen? Weil stets Holocaust und Nahost-Konflikt zugleich mitschwingen, scheint das Gelände vermint. Vielleicht greifen deshalb nur wenige ein – aus Angst, bei dem heiklen Thema etwas falsch zu machen. Doch Lehrer müssen nicht erst mehrere Bände über den Nahost-Konflikt durchackern, bevor sie sich dazu verhalten können. Sie können sich Hilfe holen und zum Beispiel einen Experten für Antidiskriminierung einladen.

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In einem Workshop mit der ganzen Klasse kann es um Diskriminierungserfahrungen aller gehen. Wer sieht, dass viele Kinder schon einmal Ausgrenzung und verletzende Beleidigungen erlebt haben, kann ein anderes Verständnis entwickeln. Auch Kontakt mit der jüdischen Gemeinde vor Ort kann helfen: Ideal wäre, wenn jede Klasse einmal eine Synagoge, eine Moschee und eine Kirche besuchen würde. Einige Klassen machen das in Bremen bereits – aber längst nicht alle.

sara.sundermann@weser-kurier.de

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