Unternehmer wie Clemens Tönnies handeln skrupellos. Wer das Kerngeschäft seines Betriebes, nämlich die Schlachtung und Fleischverarbeitung, über Werkverträge ausgliedert an Fremdunternehmen, verfolgt damit nur einen Zweck: Er will so billig wie möglich produzieren und sich gleichzeitig von jeglicher sozialer Verantwortung für jene Beschäftigten freikaufen, die diese Arbeit für ihn erbringen. Das ist Manchester-Kapitalismus, dem schnellstens ein Ende bereitet werden muss.
Das sieht selbst Tönnies Neffe so, der seinem Onkel die Gefährdung des Unternehmens und der Bevölkerung vorwirft. Wind von vorne bekommt Tönnies auch vom Verband der Fleischwarenindustrie. Der wirft ihm vor, „ordentlich arbeitenden Betrieben“ das Leben schwer zu machen und fordert „gute und einheitliche Kontrollen“.
Viel wirksamer wäre es jedoch, wenn es Unternehmen, und nicht nur denen in der Fleischindustrie, gesetzlich untersagt würde, wesentliche Teile ihrer Produktion weiterhin über Werkverträge sicherzustellen. Nur so könnten Lohndumping sowie die Aushebelung von Gesundheits- und Arbeitsschutzvorschriften deutlich erschwert werden.
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