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Kommentar über den Fall Maaßen Zu spät

Verfassungsschutz-Chef Hans-Georg Maaßen ist oft angeeckt, nun wird er wohl entlassen. Diese Reaktion von Innenminister Horst Seehofer hätte schon viel eher kommen müssen, meint Norbert Holst.
04.11.2018, 21:23 Uhr
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Zu spät
Von Norbert Holst

Der Fall ist an Absurditäten kaum zu überbieten: Erst will der Verfassungsschutz-Chef Hans-Georg Maaßen nichts von Hetzjagden bei rechtsradikalen Krawallen in Chemnitz gewusst haben – dabei hätte er nur mal ins Internet schauen müssen. Als Konsequenz fordert die SPD seinen Rausschmiss, doch Innenminister Horst Seehofer will ihn sogar zum Staatssekretär befördern.

Nach großer Empörung über diesen Deal rudert Seehofer zurück, aber für Maaßen bleibt immer noch der gut dotierte Job eines Sonderbeauftragten. Und dann schießt er sich mit unqualifizierten Äußerungen wohl selber ab.

Das passt zu einem Mann, dem man durchaus ein übersteigertes Ego attestieren darf. Für einen Top-Beamten in Diensten der Bundesregierung nahm sich Maaßen einiges heraus: Während der Flüchtlingskrise 2015 kritisierte er die Politik der Kanzlerin, dann kungelte er mit AfD-Politikern, im Amri-Untersuchungssausschuss wirkten seine Aussagen alles andere als plausibel.

Nun hat er wohl endgültig den Bogen überspannt. Selbst Seehofer musste erkennen: Maaßen ist nicht mehr tragbar. Eine viel zu späte Einsicht.

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