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BIO? Logisch! Genießen! Gesund und nachhaltig

„Bio“ ist in aller Munde – im wahrsten Sinne des Wortes. Neben Supermärkten, die mittlerweile eigene Abteilungen für ökologisch angebautes Obst und Gemüse besitzen, werden auch spezielle Biomärkte immer beliebter.
07.10.2017, 00:00 Uhr
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Von Ivonne Wüsthof

„Bio“ ist in aller Munde – im wahrsten Sinne des Wortes. Neben Supermärkten, die mittlerweile eigene Abteilungen für ökologisch angebautes Obst und Gemüse besitzen, werden auch spezielle Biomärkte immer beliebter. Drei Viertel der Deutschen kaufen zumindest gelegentlich Biolebensmittel.

Dennoch stellt sich häufig die Frage: Ist Bio wirklich gesünder oder handelt es sich nur um reines Marketing? Fakt ist, dass Bioprodukte eine Reihe an Vorzügen besitzen – angefangen beim Anbau. Biolebensmittel unterscheiden sich erheblich von Lebensmitteln aus konventioneller Herstellung. Sowohl für Obst und Gemüse als auch für die Tierhaltung gelten bestimmte Richtlinien, an die sich die Bioproduzenten halten müssen.

Sogenannte Grüngürtel, die zwischen den Anbauflächen gepflanzt werden, beheimaten Fressfeinde von Schädlingen und halten das Feld im ökologischen Gleichgewicht. Dadurch kann der Einsatz von Pestiziden vermieden werden, was sich positiv auf die Qualität von Obst und Gemüse auswirkt. Dieses ist weitgehend frei von Pestiziden, und schädliche Rückstände werden nicht vom Konsumenten aufgenommen. Unterschiede gibt es auch bei der Fleischproduktion. Biolandwirte unterliegen anderen Haltungsanforderungen als konventionelle Fleischproduzenten. So darf nur eine bestimmte Anzahl an Tieren pro Hektar einer bewirtschafteten Grundfläche und pro Jahr gehalten werden. Das Platzangebot für die Stallhaltung ist ebenfalls gesetzlich festgeschrieben.

Gefüttert wird mit biologisch angebautem Futter. Dabei hat dieses wiederum Einfluss auf die Qualität der Erzeugnisse. Die Milch von Biokühen enthält 60 Prozent mehr Omega-3-Fettsäuren, die etwa vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen. Weiterhin werden in Biomilch nur sehr selten Antibiotika nachgewiesen. Bevor pharmazeutische Mittel eingesetzt werden, kommen Homöopathie und Pflanzenarzneien zum Einsatz. Die Verwendung von chemischen oder synthetischen Futterzusätzen sowie Hormonspritzen ist verboten. Ebenso gelten bei Nutztiertransporten besondere Regelungen.

Mehr Geschmack

Seit 2009 regelt die EG-Verordnung 834/2007 die Produktion und Kennzeichnung von ökologischen beziehungsweise biologischen Erzeugnissen. „Die Begriffe ‚Bio‘ und ‚Öko‘ sowie die Kennzeichnung ‚aus kontrolliert biologischem Anbau‘ sind europaweit gesetzlich geschützte Bezeichnungen, die eine Zertifizierung nach der EG-Ökoverordnung durch unabhängige Ökokontrollstellen voraussetzen“, sagt Gertraud ­Huisinga von der Verbraucherzentrale Bremen. Diese Bezeichnungen gewährleisten, dass das entsprechende Produkt zu 95 Prozent nach den EG-Ökoverordnungen erzeugt wurde. Andere Bezeichnungen wie „kontrolliert biologisch“, „kontrollierter Anbau“, „alternativ“ oder „natürliche Herstellung“ sind hingegen nicht geschützt und kein Garant für ein ökologisches Erzeugnis.

Obwohl in zahlreichen Studien nachgewiesen wurde, dass Bioprodukte nicht unbedingt ­vitaminreicher sind, haben sie mehr Geschmack. Durch das langsame Wachstum und die längere Reifung entstehen mehr Nährstoffe. Die Erzeugnisse besitzen weniger Wasser und schmecken intensiver.

Nicht zuletzt wegen des Umweltschutzes und des ethischen Aspekts lohnt sich Griff nach Bioprodukten. Der Verzicht auf Kunstdünger ist gut für das ­Klima. Biologisches Futter und eine natürliche Aufzucht sowie die Vorgaben zur Schlachtung sichern eine artgerechtere Tierhaltung. Der Mehraufwand in der Produktion sowie der damit ­verbundene Preis sichert Arbeitsplätze. Grund genug also, öfter auf biologische Art zu genießen. Wer trotzdem auf Nummer sicher gehen will, dass die Bioprodukte auch wirklich Bio sind, für den hat ­Huisinga folgenden Rat: „Auf Wochenmärkten und in Hofläden ­Kontakt mit den Erzeugern aufnehmen! Zudem bietet die Verbraucherzentrale Bremen auch Biolisten mit entsprechenden Empfehlungen.“

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