Fast 600.000 Mal ist die Corona-Warn-App in der vergangenen Woche auf Rot gesprungen, das zeigen aktuelle Kennzahlen, auf die das Robert Koch-Institut (RKI) verweist. In der Woche davor waren es knapp 519.000 rote Warnhinweise. Mit der Ausbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante nimmt auch die Zahl dieser Risikomeldungen zu. Viele Nutzer sind verunsichert, was dann zu tun ist.
Was bedeutet die rote Warnung?
Eine rote Risikomeldung bedeutet nicht automatisch, dass man mit Corona infiziert ist – die App warnt vor einem erhöhten Ansteckungsrisiko.
Welchen Test muss man machen?
Wer eine rote Meldung bekommt, hat Anspruch auf einen Corona-Test. Auf der Internetseite des Bundesgesundheitsministeriums heißt es dazu: "Sie gelten nach der Verordnung als Kontaktpersonen mit Recht auf einen Test. Hierbei muss es sich nicht notwendigerweise um einen PCR-Test handeln. Jedoch sollten Antigen-Tests bei Kontaktpersonen nur im Ausnahmefall angewendet werden, zum Beispiel bei begrenzter PCR-Kapazität oder in dringenden Fällen zur Überbrückung der Wartezeit auf das Ergebnis einer gleichzeitig eingeleiteten PCR-Untersuchung."
PCR-Tests gelten jedoch als zuverlässigste Variante, um eine Infektion zu bestätigen oder auszuschließen. Antigen-Schnelltests sind auch ohne rote Warnmeldung kostenlos, bei PCR-Tests ist das nicht klar geregelt, das kritisieren Experten. "Da sollte eigentlich die dokumentierte rote Warnung ausreichen, dass der PCR-Test dann auch umsonst zugänglich ist", forderte der Berliner Epidemiologe Timo Ulrichs kürzlich bei tagesschau.de. "Das sollte einheitlich und vor allem immer kostenlos sein, um die Weitergabe von Corona zu unterbinden."
Muss man in Quarantäne?
Eine Quarantäne ist nicht vorgeschrieben. "Dazu gibt es keine rechtliche Handhabe, es ist auch gar nicht möglich. Es handelt sich um eine App-Warnung und nicht um eine namentliche Meldung wie bei der Kontaktnachverfolgung durch das Gesundheitsamt", sagt der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Lukas Fuhrmann. Betroffene könnten sich aber in freiwillige Quarantäne begeben, die Kontakte sollten in jedem Fall reduziert und möglichst im Homeoffice gearbeitet werden. Betroffene sollten sich gerade in den ersten Tagen und nach einem PCR-Test auch weiterhin regelmäßig testen. Eine Infektion mit der Omikron-Variante verlaufe bei Geimpften und Genesenen häufig sehr mild bis asymptomatisch, sodass das Testen sehr wichtig sei.