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Reisekolumne Ach, die Bahn...

Auf eines kann man sich verlassen: Die Bahn kommt immer zu spät. Mit dem Wissen lebt es sich entspannter, meint unsere Autorin.
05.09.2025, 17:00 Uhr
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Ach, die Bahn...
Von Marie-Chantal Tajdel

Früher, also vor ein paar Monaten hatte, die Bahn noch eine gewisse Verlässlichkeit. Ist man zum Beispiel nach Hamburg gefahren, wusste man: Eine Fahrt wird verspätet sein, die andere aber pünktlich. So war zumindest meine Erfahrung der vergangenen Jahre. Und irgendwie hatte ich mich damit abgefunden oder konnte zumindest damit umgehen.

Aber, was das Thema Verlässlichkeit bei der Bahn angeht, nun ja, das hat sich leider noch mal verschlechtert – so zumindest meine neue Erfahrung der letzten Monate. Auf einer Fahrt ins Elsass hatte ich bereits auf der Hinfahrt so viel Verspätung, dass meine bequeme Umsteigezeit in Hannover auf drei Minuten herunterschrumpfte und die freundliche Zugleiterin gutmütig bestätigte: „Ihren Zug Richtung Frankfurt kriegen Sie nur, wenn Sie gut zu Fuß sind!“ Oder, wenn ein freundlicher Mitreisender die Tür so lange aufhält, bis man seinen Koffer ins Wageninnere gewuchtet hat. Aber geschafft, abgehakt.

Auf der Rückfahrt von Basel dachte ich noch naiv: Wir starten in der Schweiz, das kann nur gutgehen. In Basel Bad hatten wir bereits fünf Minuten Verspätung. Ok, bis kurz vor Köln hatte der Zugführer die Verspätung wieder aufgeholt, weil er ordentlich Gas gegeben hatte. Vielleicht zu viel, denn vor der Domstadt gammelte der Zug minutenlang auf den Gleisen herum, bis die Durchsage kam, dass die Strecke gesperrt werden müsse – unseretwegen. Der Zugführer musste aussteigen und die Bremsen begutachten, die anscheinend so dahin waren, dass es die Bahn nur noch in Schleichfahrt bis nach Köln schaffte. Da hieß es Adieu, lieber Zug. Immerhin: Glück gehabt, denn die nächste Bahn Richtung Norden wurde durch die Streckensperrung ebenfalls behindert und konnte nicht ohne mich abfahren. Zumindest so viel muss man der Deutschen Bahn zugestehen: Verspätung ist auch eine Verlässlichkeit.

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