Man sollte es kaum glauben, aber auch in unserer aufgeklärten Zeit sind Menschen abergläubisch – und nicht gerade wenige: Laut einer Umfrage von Lotto aus diesem Jahr glauben 65 Prozent der Frauen und 48 Prozent der Männer an Kleeblätter, schwarze Katzen, die von links die Straße queren, oder an Freitag, den 13.
O je, nicht Zimmer 13!
Aber wirklich wundert das einen nicht. Rund um die Welt ist es gute Sitte, den Aberglauben zu befeuern: So existieren in vielen Hotels keine Zimmer mit der Nummer 13 und auch keine 13. Etage, um Gäste nicht mit der vermeintlichen Unglückszahl zu konfrontieren. An Bord von Flugzeugen der Lufthansa folgt beispielsweise auf Reihe 12 die 14. So muss niemand in den Unglückssesseln sitzen. Und in Bremen stehen tagaus, tagein diejenigen Schlange, die sich eine Portion Glück abholen wollen und dem Esel der Stadtmusikanten die Beine reiben. Sie, liebe Leserinnen und Leser, wissen als eingefleischte Bremer und Umzu-Menschen, dass man beide Beine umfasst und nicht nur eines. Denn sonst gibt ein Esel dem anderen die Hand.

In der ewigen Stadt Rom haben Abergläubische aber nun schlechte Zeiten, denn der Trevi-Brunnen wurde vor Kurzem leergepumpt. Millionen Menschen werfen aber jährlich Münzen in das monumentale Bauwerk. Ein Volksglaube besagt, dass man dann irgendwann in die Ewige Stadt zurückkehren wird. Was tut man also, wenn man um die halbe Welt geflogen ist, um eine Münze in den Brunnen zu werfen? Ganz einfach, man wirft sein Kleingeld nun in ein Planschbecken, dass die Stadtverwaltung vor dem Trevi-Brunnen aufgestellt hat. Ob das Planschbecken die gleiche Wirkung wie die Touristenattraktion hat, sei dahingestellt. Aber immerhin wird so gewährleistet, dass weiter gespendet wird. Denn täglich kommen im Brunnen 3000 Euro zusammen. Und so hat Aberglaube doch auch sein Gutes.