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Kirchweyhe 25-Jähriger stirbt nach Gewalttat

Weyhe. Der 25-Jährige, der in der Nacht zum vergangenen Sonntag am Bahnhof Kirchweyhe zusammengeschlagen wurde, ist in einem Bremer Krankenhaus gestorben.
14.03.2013, 11:51 Uhr
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Weyhe. Der 25-Jährige, der in der Nacht zum vergangenen Sonntag am Bahnhof Kirchweyhe zusammengeschlagen wurde, ist in einem Bremer Krankenhaus gestorben. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Verden auf Anfrage. Der mutmaßliche Täter befindet sich weiterhin in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen zum Hintergrund der Gewalttat dauern an.

Wenige Tage nach einem brutalen Angriff in Kirchweyhe (Landkreis Diepholz) ist ein 25 Jahre alter Mann an seinen schweren Kopfverletzungen gestorben. Er hatte nach Erkenntnissen der Verdener Staatsanwaltschaft versucht, einen Streit zu schlichten. Der Mann sei am frühen Donnerstagmorgen in einem Bremer Krankenhaus gestorben, sagte Staatsanwalt Lutz Gaebel. In der Nacht zum Sonntag waren mehrere Diskothekenbesucher am Bahnhof des zur Gemeinde Weyhe gehörenden Ortes in Streit geraten.

Ein 20-Jähriger sitzt in Untersuchungshaft. Vier Verdächtige wurden wieder auf freien Fuß gesetzt. Der junge Mann soll sein Opfer mit einem Tritt gegen einen Bus geschleudert haben. Der 25-Jährige aus Weyhe prallte mit dem Kopf auf den Asphalt. Anschließend habe der Täter weiter auf den regungslos am Boden liegenden Verletzten eingetreten. Der 20-Jährige war nach Gaebels Angaben bereits früher durch Gewaltdelikte aufgefallen.

Nach der Tat sei der junge Mann auf das Gelände eines benachbarten Gebrauchtwagenhandels geflüchtet. Er wurde später festgenommen. Ein Richter erließ zunächst Haftbefehl wegen versuchten Mordes. Über eine Änderung des Vorwurfs nach dem Tod des Opfers sei noch nicht entschieden, sagte Gaebel.

Der Staatsanwalt betonte, dass die Nationalität der Beteiligten oder ein rechtsradikaler Hintergrund bei der Auseinandersetzung keine Rolle gespielt hätten. "Dafür gibt es keine Anhaltspunkte", sagte Gaebel. Die Beteiligten hatten Alkohol getrunken.

Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung (Donnerstag) sagte die Mutter des Opfers, dass ihr Sohn immer allen helfen wollte. Es sei unfassbar, dass er ausgerechnet wegen seiner Zivilcourage sterben müsse. Ein Freund des 25-Jährigen berichtete demnach, dass die Gruppe gemeinsam einen Bus für die Fahrt zur Diskothek gemietet hatte. Weil noch Plätze frei waren, hätten sie fünf Jugendliche mitgenommen. Mit der Gruppe sei es dann zum Streit gekommen.

Im vergangenen Herbst hatte es in Berlin einen ähnlichen Fall gegeben, der eine bundesweite Debatte über Jugendgewalt ausgelöst hatte. Am Alexanderplatz war Jonny K. in der Nacht zum 14. Oktober 2012 ohne Anlass brutal verprügelt und getreten worden. Er starb einen Tag später an Gehirnblutungen. Der Hauptverdächtige im Alter von 19 Jahren flüchtete in die Türkei. Vier mutmaßliche Täter im Alter von 19 bis 21 Jahren sind inzwischen wegen gefährlicher Körperverletzung beziehungsweise gefährlicher Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt worden. (sek/dpa)

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