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Fünf Bewerber für CDU-Bundestagskandidatur Nachfolger mit Gewinner-Gen gesucht

Fünf Kandidaten wollen im Herbst 2021 die CDU-Bundestagsabgeordnete Astrid Grotelüschen im Wahlkreis 28 beerben. Am Freitag, 11. September, stellen sie sich den Mitgliedern des Kreisverbands Oldenburg-Land vor.
03.09.2020, 18:42 Uhr
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Nachfolger mit Gewinner-Gen gesucht
Von Jochen Brünner

Wen schickt die CDU bei der Bundestagswahl 2021 als Kandidaten für den Wahlkreis 28 Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch ins Rennen? Diese Frage treibt die Partei um, seit die amtierende Bundestagsabgeordnete Astrid Grotelüschen in Frühjahr verkündet hat, im kommenden Jahr nicht wieder kandidieren zu wollen. Inzwischen haben sich bereits fünf Kandidaten ins Gespräch gebracht, die gerne Grotelüschens Erbe in Berlin antreten würden. Und die präsentieren sich am Freitag, 11. September, um 19 Uhr bei einer Mitgliederversammlung des CDU-Kreisverbands Oldenburg-Land in der Gaststätte Zur Linde (Sievers) in Kühlingen.

Als einziger Kandidat, der auch tatsächlich im Landkreis wohnt (und lebt, wie er betont), geht Raoul Krippner ins Rennen. Der 57-Jährige führt eine Rechtsanwaltskanzlei in Nordenham und ist schon seit den Zeiten der Schüler-Union politisch aktiv. 1979 gehörte er in Nordenham zu den Gründern der Jungen Union, war Stadtverbandsvorsitzender und Mitglied im Stadtrat. Seine politischen Akzente liegen in den Bereichen Landwirtschaft, Gesundheit und Pflege, Städte- und Wohnungsbau sowie in der Integrations- und Flüchtlingspolitik in all ihren Facetten.

Über internationale Erfahrung verfügt die Cloppenburgerin Rita Taphorn: Die 49-jährige, studierte Wirtschaftswissenschaftlerin war im Auftrag des Auswärtigen Amtes oder von internationalen Organisationen bereits in 30 unterschiedlichen Ländern beruflich aktiv. Im Frühjahr sollte sie im Auftrag der Vereinten Nationen die Wahlen in Bolivien begleiten, kehrte aber aufgrund der Corona-Krise kurzfristig zurück. Ihre politischen Schwerpunkte liegen nicht nur in der Außen- und Entwicklungspolitik, sondern auch in den Bereichen Umwelt und Landwirtschaft.

Der Oldenburger Unternehmer und Wirtschaftspsychologe Henning Behrens fühlt sich dem Landkreis Oldenburg verbunden, weil er familiäre Verbindungen nach Hatten hat und auch dort aufgewachsen ist. Über politische Erfahrung verfügt er bislang nicht, auch CDU-Mitglied ist er erst seit wenigen Wochen. Seine Arbeitsfelder liegen vor allem im Bereich der Digitalisierung und der Organisation von Arbeitsprozessen.

Die Liste komplettieren mit dem 26-jährigen Philipp Hannöver aus Vechta sowie dem 24-jährigen Philipp Albrecht aus Damme zwei Nachwuchspolitiker. Hannöver war zuletzt maritimer Referent der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und sieht Landwirtschaft, maritime Wirtschaft und Digitalisierung als zentrale Zukunftsfragen für den Wahlkreis. Außerdem hat er ein Digital-Startup mit Fokus auf die sozialen Medien gegründet. Philipp Albrecht ist nicht nur stellvertretender Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Vechta, sondern organisiert als Kreisgeschäftsführer der Kölner CDU gerade den dortigen Kommunalwahlkampf. Im Bundestag möchte der studierte Volkswirt vor allem die Ideen junger Menschen einbringen.

CDU-Kreisvorsitzender Dirk Vorlauf würde es nicht wundern, wenn in den kommenden Tagen oder Wochen noch weitere Bewerber hinzukommen würden. „Die Bewerbungsfrist 31. August war eine reine Ordnungsfrist. Bis zum Tag der Urwahl kann sich jedes CDU-Mitglied für eine Kandidatur melden“, stellt er klar. Wobei die Bewerbungen möglichst zeitnah erfolgen sollten, um sich den Mitgliedern auch noch vorstellen zu können.

Die Tatsache, dass gegenwärtig nur ein Bewerber im Wahlkreis wohnt, sieht Vorlauf nicht zwangsläufig als Nachteil: „Gerade im Bereich Cloppenburg, Lohne und Vechta ist die CDU traditionell sehr stark, sodass es Nachwuchskräfte dort sehr schwer haben, sich für Mandate im Landtag oder Bundestag zu bewerben“, erklärt er. Allerdings würden die CDU-Kreisverbände vor Ort durchaus erwarten, dass die Kandidaten auch in den Wahlkreis ziehen würden. Ohnehin werde 2021 wohl die letzte Bundestagswahl sein, bei der der Wahlkreis 28 in seinem jetzigen Zuschnitt Bestand hat. Vorlauf erwartet jedenfalls, dass das Gebiet mit der Reform des Wahlrechts und der angestrebten Verkleinerung des Parlaments bei der Bundestagswahl 2025 noch größer werden wird.

Die eigentliche Urwahl soll dann am Freitag, 13. November, in der großen Messehalle von Landwirt Helmut Urban im Huder Ortsteil Wüsting über die Bühne gehen. „Bei fünf Kandidaten kommt eine Delegiertenwahl für mich überhaupt nicht in Frage“, macht Vorlauf deutlich. Dennoch gestalte sich die Vorbereitung der Veranstaltung angesichts der Corona-Auflagen schwierig. „Um die gebotenen Abstände einhalten zu können, werden wir wahrscheinlich mit mehreren Urnen arbeiten müssen“, berichtet er vom Stand der Vorbereitungen.

Wer immer am Ende das Rennen macht: Die Erwartungen an den neuen CDU-Kandidaten sind nicht gering. Immerhin hat Astrid Grotelüschen den Wahlkreis zuletzt dreimal in Folge gewonnen.

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