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Behörde verkündet lokale Infektionszahlen Corona-Testzentrum bleibt in Blumenthal

Während weiter über den Standort der Corona-Ambulanz in Bremen-Nord diskutiert wird, kündigt die Behörde die Aufbereitung lokaler Infektionszahlen an.
15.04.2020, 22:10 Uhr
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Corona-Testzentrum bleibt in Blumenthal
Von Patricia Brandt

Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Die Linke) will auf die anhaltende Kritik an der fehlenden Darstellung der Corona-Zahlen für Bremen-Nord reagieren. „Wir arbeiten an einer Darstellung auf Stadtteilebene“, versicherte Behördensprecher Lukas Fuhrmann gegenüber unserer Zeitung. Die Daten lägen dem Gesundheitsamt bereits vor.

Derzeit scheitere eine Übermittlung jedoch an Datenschutzbestimmungen. Fuhrmann: „Derzeit arbeiten wir an einer Anonymisierung der Daten.“ Dass keine Zahlen zu Blumenthal, Vegesack und Burglesum genannt werden, hat in Bremen-Nord bereits mehrfach Kritik hervorgerufen. Aktuell hat die SPD-Beiratsfraktion in Blumenthal einen Antrag zu diesem Thema formuliert.

Anders als zu den Bremer Stadtteilen gibt es für die Gemeinden der Region täglich aktualisierte Zahlen. Wobei die Zahl der gemeldeten Fälle in der Wesermarsch im Vergleich zum Vortrag unverändert bei 52 geblieben ist, aktuell sind noch fünf Personen erkrankt. In Berne gibt es 13 Meldungen (elf Genesene) und in Lemwerder zwei (ein Genesener). Im Kreis Osterholz gibt es insgesamt 73 bestätigte Fälle, 52 Personen sind wieder gesund.

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Auf ihre Beschwerde zum Standort der Corona-Ambulanz in Blumenthal hat Familie Bolte, die in der vergangenen Woche Kritik geübt hatte, nun eine Antwort von Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard erhalten. „Soweit ich weiß, ist in absehbarer Zeit ein anderer Standort anvisiert“, schreibt die Senatorin und verweist an den Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung (KV). Auf Anfrage unserer Zeitung teilt KV-Sprecher Christoph Fox jedoch mit, dass es derzeit keine Bestrebungen gibt, den Standort des Testzentrums zu verlegen.

Wie berichtet, hatte die Anwohnerin Bärbel Duschek-Bolte kritisiert, dass die Ambulanz in einer Arztpraxis mitten in einem dicht besiedelten Wohngebiet eingerichtet wurde. In den Vorgärten lagen benutzte Plastikhandschuhe und gebrauchte Taschentücher. Einen Hinweis auf die Einrichtung der Ambulanz an die Nachbarschaft hatte es nicht gegeben.

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In dem Schreiben erklärte die Senatorin der Anwohnerin nun, dass der Standort ausschließlich von der KV betrieben wird. „Mir war der Standort bis vor kurzem ebenfalls nicht bekannt“, so die Senatorin. Und weiter: „Ich kann Ihre Beschwerde zwar weitergeben, aber keinen Einfluss ausüben.“ Die Senatorin klärte die Anwohner weiterhin darüber auf, dass die Kassenärztliche Vereinigung nicht der senatorischen Behörde untersteht, sondern unabhängig agiert.

„Scheinbar kann die KV hier in der Tat komplett autonom agieren und untersteht nicht der senatorischen Behörde. Das finde ich persönlich schon recht seltsam“, schreibt nun Heiko Bolte an die Redaktion. Für ihn lässt das nur ein Fazit zu: „Die Gesundheitsbehörde/Senatorin hat schlussendlich somit eigentlich keinen Einfluss auf die Sicherung der Gesundheit der Mitbürger.“

Die Gesundheitsbehörde wiegelt ab: „Wir sind weiterhin im Gespräch mit den Anwohnern und der KV“, betont Ressortsprecher Lukas Fuhrmann. Der aktuelle Standort habe „seine Schwächen“, so Fuhrmann weiter. Die Gesundheitsbehörde werde auf „eine ideale Lösung“ drängen.

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